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Aus Liebe zur Natur Freizeit geopfert

Sie finden Reifen, Flaschen, Matratzen, Schuhe, Felgen, verrostete Schubkarren, riesige Plakatwände und jede Menge mehr Müll.

Die über 300 Helfer, die sich am Frühjahrsputz des Dienstleistungsbetriebs Dreieich/Neu-Isenburg beteiligen, haben alle Hände voll zu tun damit, das einzusammeln, was andere achtlos in der Natur „entsorgt“ haben. Zu denen, die sich engagieren, gehören Besard Kastrati und Marco Caruso. Die beiden spielen für die A-Jugend des SC Hessen Dreieich und müssen gleich aufs Feld und gegen die Mannschaft aus Jügesheim antreten. Doch im Augenblick lesen die beiden 18- und 17-Jährigen Unrat rund um den Sportplatz an der Lettkaut auf. „Wir sind freiwillig dabei“, versichern die beiden, während ihr Trainer Peter van Wordragen neben ihnen steht. „Es geht darum, die Umwelt zu entlasten und die Gegend zu säubern, aber auch darum, den Teamgeist zu stärken“, erklärt der Coach. Schließlich ist die komplette Mannschaft mit von der Partie. Insgesamt packen mehr als 30 Fußballer an. „Schauen Sie sich doch mal um, wie viel Müll hier liegt. Das ist unfassbar“, ärgert sich Sascha Schnobrich, Geschäftsführer der Dreieich Sportstätten Betriebs- und Marketing GmbH. „Wir waren im vergangenen Jahr bereits dabei, weil uns die Stadt sehr am Herzen liegt.“

Erwin Grudzinski und Alfons Behr, beide vom Vorstand der Sprendlinger Naturfreunde, sind Veteranen in Sachen Umweltschutz. „Wir machen schon mit, seit es die Aktion gibt“, sagt Behr. „Seitdem räumen wir den Dreck der anderen weg“, fügt Grudzinski hinzu. Doch eines fällt ihnen am Samstag auf: „Es ist weniger geworden. Wir haben früher schon mal ganze Wagenladungen mit Altreifen gefunden oder Öfen. Dieses Mal war es nicht so wild.“

15 Säcke füllen die zehn Mädchen und Jungen des Forums Sprendlingen Nord mit Abfall. „Wir haben rund um den Berliner Ring aufgeräumt“, erzählt der achtjährige Bilal. In drei Gruppen und unter der Leitung von Betreuerin Didem Ajar fanden die Kinder und Jugendlichen unter anderem Bierflaschen, Felgen und Schuhe. Das Sprendlinger Kerbteam ist mit zehn Mann angetreten, um Müll einzusammeln. „Wir sind seit 2001 dabei“, sagt Pressewart Peter Held. Und warum? „Weil wir Sprendlinger sind.“ Von Einsatzwillen und Engagement der Teilnehmer zeigt sich beim abschließenden Beisammensein im Jugendzentrum an der Benzstraße nicht nur Bürgermeister Dieter Zimmer beeindruckt. „Dass so viele Menschen mitmachen, ist wirklich erstaunlich“, freut sich DLB-Leiterin Petra Klink.

Quelle: op-online.de