Es ist das Spiel der Saison in der Fußball- Verbandsliga Süd. Heute Abend (18 Uhr) empfängt der Tabellenzweite RW Frankfurt den Spitzenreiter SC Hessen Dreieich. Ein Vergleich der beiden Titelanwärter.
Ausgangssituation
Beide Teams haben eine identische Bilanz: 18 Siege, fünf Remis, vier Niederlagen. Nur wegen eines Formfehlers bei der Meldung eines Vertragsspielers liegt Rot-Weiss einen Zähler hinter den Gästen. Da Frankfurt auch das Hinspiel mit 1:2 verlor, stehen die Hausherren unter Druck. Sie müssen gewinnen, während dem SC Hessen auch ein Remis genügt.
Trainer
Frankfurts Lars Schmidt und Dreieichs Thomas Epp haben beide viel Erfahrung. Sowohl selbst als Profispieler bei Vereinen wie Mainz 05, dem Karlsruher SC oder der Frankfurter Eintracht, als auch als Trainer. Schmidt coachte in der Region schon Kickers Offenbach, Kickers Obertshausen und die TGM SV Jügesheim. Epp war sechs Jahre lang in der Hessenliga für Viktoria Urberach verantwortlich. „Wir verstehen uns gut und haben Respekt voreinander“, sagt Epp. Überraschungen dürften die Trainer für den Gegenüber kaum parat haben. So beobachtete Epp die Frankfurter zuletzt beim 3:2 in Alsbach und Schmitt den SC Hessen beim 5:0 gegen Friedberg. „Ich kenne die Stärken und Schwächen von Dreieich“, sagt Schmidt, „Thomas wird sich aber genauso seine Gedanken gemacht haben.“
Spieler
Spielweise
Beide Seiten sind sich sehr ähnlich. Sie treten meist dominant auf. Bei den Gästen läuft fast jeder Angriff über Pospischil, der sich den Ball oft in der eigenen Hälfte abholt und dann mit langen Pässen auf die Außen arbeitet. Schafft Rot-Weiss es, den Spielmacher auszuschalten, wird der SC seiner größten Stärke beraubt. Im Angriff agierte SC-Stürmer Daniele Fiorentino zuletzt über die linke Seite, um mehr Raum für seine schnellen Sprints zu haben. Marco di Maria spielte leicht hinter Stoßstürmer Christian Fischer. Die Dreieicher Offensive ist vor dem Tor eiskalt, ab und an hapert es aber an der Rückwärtsbewegung. Bei den von Pospischil gefährlich getretenen Standards sind die Verteidiger Markus Brüdigam und Denis Taljan echte Waffen.
Die Gastgeber richten ihr Offensivspiel auf den flinken Barnes aus. Der Ex-Urberacher lässt sich oft ins Mittelfeld fallen, um mit hohem Tempo in die Spitze zu stoßen. Für den entscheidenden Pass ist Varol Akgöz zuständig, der selbst schon 21 Tore erzielte. Barnes steht bei 20 Treffern. „Ich gehe davon aus, dass beide abwartend beginnen, um nicht ins offene Messer zu laufen“, sagt Epp.
Form
In der Hinrunde lagen die Frankfurter schon einmal weit vorne, in der Rückrunde hatte der SC Hessen kurzzeitig vier Punkte mehr auf dem Konto. „Jeder hatte seine Schwächephase, jeder mal einen guten Lauf“, sagt Epp, „aktuell sind beide Teams in Topform“. Frankfurt gewann fünf Spiele in Folge, Dreieich immerhin drei. Die Tagesform dürfte also entscheidend sein. „Wie entwickelt sich ein Spiel, wer hat etwas mehr Glück – darauf wird es ankommen“, meint Schmidt.
Personalsituation
Der SC Hessen kann auf den kompletten Kader zurückgreifen. Einzig Oliver Heil ist körperlich nach langer Verletzungspause noch nicht auf einem guten Level. Für den Stürmer zieht Epp die Jokerrolle in Betracht. Zudem kehrt der zuletzt für zwei Partien gesperrt Torhüter Maurice Paul zurück – allerdings nur in den Kader und nicht zwischen die Pfosten. Epp wird Vertreter Paul Jivan weiter das Vertrauen schenken. Bei den Hausherren fehlt Mittelstürmer Evangelos Bellos gesperrt, zudem ist Kadir Fil verletzt.