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Nackenschlag zum Restrunden-Auftakt

Der SC Hessen Dreieich hat zu Beginn der Rest-Runde einen Fehlstart hingelegt. Beim abstiegsbedrohten FC Ederbergland unterlag der Tabellenführer der LOTTO Hessenliga überraschend mit 3:2.

Zwölf Wochen Winterpause sind eine lange Zeit. Entsprechend vorsichtig hatte sich SCHD-Coach Rudi Bommer im Vorfeld der Partie gegen den FC Ederbergland hinsichtlich des Leistungsstands seiner Mannen geäußert. Bommer warnte vor der kompakten Defensive der Gastgeber und der Gefahr durch Konter. Und er sollte damit richtiger liegen, als ihm lieb sein dürfte.

Der FC Ederbergland erwischte am Samstag, den 4. März einen Sahnetag. Dreimal konnte das Team von Trainer Vladimir Kovacevic in Führung gehen und den immer wieder nachziehenden Favoriten am Ende mit leidenschaftlicher Abwehrarbeit und dem nötigen Quäntchen Glück niederringen. Die Dreieicher wiederum trugen ihren Teil zum Gelingen des Coups durch eine nachlässige Chancenverwertung und eine indisponierte Defensive bei.

Der Spielverlauf entsprach zunächst den Erwartungen: Dreieich hatte den Ball und die besseren Aktionen, Ederbergland stand tief und verlegte sich aufs Kontern. So waren es vor allem Standardsituationen, die in der Anfangsphase für Gefahr sorgten. Der Tabellenführer war der Chef im Ring, stellte in der 26. Minute aber durch ein absurdes Eigentor alles auf den Kopf. Denis Talijan überwand unter Druck mit einem missratenen Rückpass den eigenen Keeper und sendete dem Gegner auf diese Weise unverhofft das Signal: Hier geht heute etwas.

Mit der Führung im Rücken wurde der FC Ederbergland mutiger. In der 40. Minute verhinderte der wiedergenese Maurice Paul im Tor der Dreieicher einen höheren Rückstand, Youssef Mokhtari hatte kurz davor mit einem Freistoß ans Lattenkreuz den Ausgleich um Zentimeter verpasst. Mit 1:0 ging es in die Pause. Ein Spielstand, der den Gastgebern perfekt in die Karten spielte, konnte man doch nun in der Defensive Beton anrühren und immer wieder mit Kontern Nadelstiche setzen.

Doch der SC Hessen kam mit Schwung aus der Kabine. Gavric rückte für den verwarnten Debütanten Julian Dudda ins Abwehrzentrum und in der Offensive fackelte der Ligaprimus nicht lange: Nach nur drei Minuten im zweiten Durchgang verwertete SCHD-Torjäger Khaibar Amani eine Vorlage von Zubayr Amiri zum verdienten Ausgleich. Nun schien der Knoten geplatzt, Mokhtari per Kopf (51.) und Lekaj (56.) verpassten allerdings die Führung. Stattdessen vollendete Ederberglands Felix Nolte in der 59. Minute einen mustergültigen Konter zur erneuten Führung der Hausherren.

Nachlässigkeit mag man den Dreieichern Vorwerfen, nicht aber mangelnden Kampfgeist. In der 66. Minute nahm Routinier Youssef Mokhtari erneut Maß und erzielte diesmal mit seinem direkten Freistoß den erneuten Ausgleich. Danach begann die größte Drangphase der Gäste, es brannte teilweise lichterloh im FCE-Strafraum, aber sowohl Marco die Maria (67.), als auch Khaibar Amani fünf Minuten später verpassten es, die Mannschaft zu belohnen.

Stattdessen fraß man in der 80. Minute erneut einen Konter und Daniel Gora behielt die Nerven. Von diesem letzten Nackenschlag sollte sich die Bommer-Elf nicht mehr erholen. Da half auch nicht, dass Torschütze Daniel Gora in der 87. Minute ebenso vom Platz gestellt wurde, wie der eingewechselte Ernes Hidic in der 90. In den hektischen Schlussminuten vernagelten die Hausherren ihr Tor und retteten den knappen Vorsprung über die Zeit.

Eintracht Stadtallendorf kann am Mittwoch (08. März) den Dreieicher Vorsprung in der Tabelle auf sechs Punkte verkleinern. Es wird wieder spannend in der LOTTO Hessenliga.

(mb/sg)