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Hessen Dreieich ringt SV Steinbach nieder

Erstes Heimspiel nach der Winterpause, erster Sieg: In einer lange Zeit ausgeglichenen Partie gegen den SV Steinbach kam der Tabellenführer der LOTTO Hessenliga erst in der zweiten Hälfte richtig in Schwung und siegte am Ende nach Treffern von Weiss (47./67.) und Lagator (55.) mit 3:0. 

Rudi Bommer stellte seine Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche auf zwei Positionen um: Für den grippeerkrankten Denis Talijan rückte Ljubisa Gavric in die Innenverteidigung, der angeschlagene Khaibar Amani nahm zunächst auf der Bank Platz und wurde durch den wiedergenesenen Kapitän Niko Opper ersetzt. Das hatte zur Folge, dass die vakante Position im Sturm von Marco Di Maria eingenommen wurde.

Nach starken Regenfällen unter der Woche war bis zuletzt unklar, ob das Spiel auf dem Hauptplatz im Hahn Air Sportpark würde ausgetragen werden können. Am Ende gab es bei sonnigen 14°C die Freigabe und das Match konnte wie gewohnt auf Rasen gespielt werden. Die Hausherren, denen vier Tage zuvor im Testspiel gegen Eintracht Frankfurt ein echter Coup gelungen war, wollten das Momentum nutzen und die Niederlage der Vorwoche gegen Ederbergland vergessen machen.

In der ersten Halbzeit fand Bommers Mannschaft aber keine Mittel gegen die kompakt und diszipliniert verteidigenden Steinbacher. Im Gegenteil: Nachdem die ersten 25 Minuten weitgehend ereignislos verstrichen waren, hatten die Gäste mit drei großen Chancen binnen zweier Minuten die Führung auf dem Fuße. Zunächst konnte Daniel Henrich einen Schuß auf der Linie klären (27.), dann verzog Daniel Hanslik knapp (28.) und zuletzt parierte Maurice Paul in letzter Sekunde gegen Michael Wiegand (29.).

Beim SC Hessen Dreieich waren es zwei direkte Freistöße aus 19 und 17 Metern Torentfernung, die für die meiste Gefahr sorgten. Doch Youssef Mokhtaris Schlenzer landete knapp auf dem Tornetz (30.), Alikhils Versuch direkt an der Strafraumgrenze wurde vom eigenen Mann abgefälscht. So ging es mit 0:0 in die Halbzeitpause, vom SCHD musste mehr kommen.

Und offenbar fand der Trainer die richtigen Worte in der Kabinenansprache, denn Dreieich kam mit ordentlich Schwung aus der Pause. Schon in der 47. Minute erlöste Loris Weiss nach einem Angriff über die rechte Seite den Tabellenführer mit dem 1:0. Keine zehn Minuten später nahm der eingewechselte Tino Lagator in der zentralen Position eine Flanke von rechts mustergültig an und schob den Ball souverän am herausstürmenden Marco Motzkus zum 2:0 vorbei (55.).

Mit dieser Führung im Rücken gestaltete sich das Spiel für den Tabellenführer wesentlich angenehmer. Steinbach gab sich zwar nicht auf und löste einige Situationen mit ansprechenden spielerischen Mitteln, doch insgesamt ging vom Abstiegskandidaten keine wirkliche Gefahr mehr aus. Stattdessen war es erneut Loris Weiss, der sich halblinks an der Strafraumgrenze den Ball erkämpfen konnte, unbedrängt auf den Torhüter zulief und den Ball präzise neben den rechten Pfosten ins Tor schob (67.).

Dreieich hatte weitere Chancen durch Lagator (76.), Amiri (78.) und den eingewechselten Schneider (86.). Ein höhres Ergebnis wäre dem Spielverlauf allerdings nicht gerecht geworden und so hieß es nach dem pünktlichen Abpfiff durch Schiedsrichter Simon Heß am Ende standesgemäß 3:0 für den Favoriten. Da Eintracht Stadtallendorf im Verfolgerduell bei Rot-Weiss Frankfurt mit 2:5 verlor, beträgt der Vorsprung des SC Hessen nach dieser Spielrunde wieder 9 Punkte.

 

Stimmen zum Spiel:

Karl-Josef Müller (Trainer SV Steinbach): „Wir haben heute speziell in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel abgeliefert. Wir hatten die klareren Chancen, haben defensiv relativ wenig zugelassen. Gegenüber dem Spiel in Stadtallendorf war das eine Leistungssteigerung meiner Mannschaft um mindestens hundert Prozent. Ich denke, darauf können wir aufbauen.“

Rudi Bommer (Trainer SC Hessen Dreieich): „Meine Jungs haben wohl gedacht, sie gehen da heute raus und führen nach zehn Minuten mit 10:0. So haben wir agiert auf dem Platz, das ist für mich völlig unverständlich. Nach dem Spiel gegen die Eintracht haben wir intensiv Videoanalyse betrieben und die Fehler gegen Ederbergland aufbereitet. Und die gleichen Fehler haben wir jetzt erneut gemacht. Wir müssen wieder so wie in der Hinrunde agieren, das heißt hellwach sein, arbeiten, die Dinge richtig ausspielen und den Ball schneller laufen lassen. Wenn wir so spielen, wie in der ersten Halbzeit, werden wir in den nächsten beiden Spielen gegen Stadtallendorf und Rot-Weiss Frankfurt große Probleme kriegen.“

(mb)