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Fulda vor der Brust: Kein Raum für Zahlenspielereien

Gegen den Tabellenfünften der LOTTO Hessenliga will der SC Hessen Dreieich das Gesetz der Serie brechen.

4:0-Sieg gegen Hadamar, 0:4-Niederlage in Seligenstadt, 4:0-Sieg gegen Baunatal – ein Schelm wer hier ein Muster erkennt. Die logische Fortführung dieser Zahlenreihe ließe für den SC Hessen Dreieich mit Blick aufs Wochenende jedenfalls nichts Gutes erahnen. Glücklicherweise geht es beim Gastspiel des Hessenliga-Spitzenreiters in Fulda aber nicht um Matrizen, sondern um Fußball. Das macht die Aufgabe zwar nicht leichter, gleichwohl gibt es gute Gründe für Dreieicher Optimismus.

„Das Spiel in Fulda gehört für uns zu den absoluten Saisonhighlights. Da ist die Konzentration, Spannung  und Motivation eine ganz andere als beispielsweise gegen Seligenstadt. Ich gehe davon aus, dass wir gegen die Borussia voll da sein werden“, gibt sich Chefcoach Rudi Bommer kämpferisch. Dem Umstand, dass die Domstädter durch die Regionalliga-Lizenzanträge von Eintracht Stadtallendorf und Rot-Weiss Frankfurt  mit ziemlicher Sicherheit aus dem Aufstiegsrennen ausgeschieden sind, will Bommer derweil kein größeres Gewicht beimessen: „Fulda verfügt über eine starke Mannschaft, die jedem Gegner Schwierigkeiten bereiten kann. Es wäre fatal sie zu unterschätzen.“

Dass dem so ist, weiß man in Dreieich nicht erst seit dem Hinspiel, das man zuhause mit 1:3 verlor. Um sicher zu stellen, dass es im Rückspiel besser läuft, hat das Trainerteam nichts dem Zufall überlassen. Co-Trainer Ralf Weber hat das Fuldaer Gastspiel bei Rot-Weiss Frankfurt am Ostermontag vor Ort beobachtet und dabei eine Mannschaft gesehen, die mehr als nur einen Punkt aus dem Stadion am Brentanobad hätte entführen können. Man ist also gewarnt und bestreitet die Spielvorbereitung entsprechend akribisch.

Verzichten müssen Bommer und Co dabei auf Leistungsträger Zubayr Amiri. Der 26-jährige afghanische Nationalspieler zog sich bei einem Sprint im Spiel gegen Baunatal einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und wird mehrere Wochen – vielleicht sogar für den Rest der Saison – ausfallen. „Das ist für uns ein herber Verlust. Zubayr war super in Form und an etlichen Toren für uns direkt beteiligt. Ihn zu ersetzen wird sehr schwer“, bedauert Bommer die Verletzung.

Konkrete Pläne für die Kompensation gibt es noch nicht. Die letzten Trainingseinheiten werden für Bommer den Ausschlag geben. „Ich lasse mich jetzt von den Eindrücken auf dem Platz inspirieren. Wer sich da aufdrängt, wird in Fulda spielen.“ Ein Kandidat hierfür könnte Danny Klein sein, der nach längerer Verletzungspause gegen Baunatal erstmals wieder im Kader stand. „Bei Danny sieht es sehr gut aus. Von der Kondition her wird es immer besser. Für 90 Minuten reicht es zwar noch nicht, aber für eine Halbzeit sollte es mindestens reichen.“

Man darf also gespannt sein, in welcher Formation der Ligaprimus die Hürde Fulda angehen wird. Anstoß im Sportpark Johannisau zu Fulda ist am Samstag, den 22. April um 15 Uhr.

(mb)