Es ist das letzte echte Spitzenspiel der Saison und es könnte spannender kaum sein: Wenn am morgigen Mittwoch, den 03. Mai der SC Hessen Dreieich Verfolger Rot-Weiss Frankfurt empfängt, kann eine erste Vorentscheidung im Dreikampf um die Meisterschaft fallen.
Was im Winter noch undenkbar schien, ist eingetreten: Das Titelrennen in der LOTTO Hessenliga ist wieder völlig offen. Der SC Hessen Dreieich, der noch vor wenigen Wochen einsam an der Tabellenspitze seine Kreise zog, ist nach einer Reihe von Auswärtspatzern von der Konkurrenz eingeholt worden und teilt sich die Tabellenspitze inzwischen mit der punktgleichen Eintracht aus Stadtallendorf.
Aus der Tatsache, dass die Bommer-Elf noch ein Spiel weniger auf dem Konto hat, lässt sich kein virtueller Vorteil ableiten. Denn das besagte Nachholspiel gegen den Tabellendritten Rot-Weiss Frankfurt ist alles andere als ein Selbstläufer. Nur vier Punkte trennen beide Teams im Tableau. Sollte den Frankfurtern im Hahn Air Sportpark der Coup gelingen, stünden Stadtallendorf, Dreieich und Rot-Weiss in unmittelbarer Schlagdistanz.
„Unterbinden“ heißt also das Gebot der Stunde, das Co-Trainer Ralf Weber im Vorfeld der Partie ausgegeben hat. Denn die Bilanz der „Roten“ aus den letzten Spielen kann sich sehen lassen: Platz 1 in der Rückrundentabelle mit im Schnitt drei geschossenen Toren pro Partie. Doch auch der SC Hessen hat alle Gründe selbstbewusst ins Match zu gehen. Zuhause ist Dreieich nach wie vor eine Macht, holte aus den bisherigen vier Heimspielen des neuen Jahres die maximale Ausbeute von 12 Punkten bei 16:0 Toren.
Chefcoach Rudi Bommer jedenfalls erwartet einen Kampf mit offenem Visier: „Rot-Weiss hat eine überragende Offensive. Gerade Fliess ist ein echter Instinktfußballer, der nach links schaut und nach rechts spielt. Und die Torjägerqualitäten von Akgöz sind auch hinlänglich bekannt. Da müssen wir höllisch aufpassen. Aber auch die Frankfurter haben ihre Schwächen. Gerade auf den Außenpositionen in der Abwehr. Und da sie oft hoch stehen, bieten sich auch Räume.“
Personell hat sich die Situation im Vergleich zur Vorwoche nicht gerade verbessert. Die Leistungsträger Henrich, Mokhtari und Lekaj sind angeschlagen, werden aber voraussichtlich spielen können. Ralf Schneider wird nach wie vor an der Wade behandelt und ist ebenso wenig eine Option, wie die langzeitverletzten Reljic, Grundler und Amiri. Ob es bei Daniele Fiorentino schon für einen Einsatz reichen wird, ist weiterhin fraglich.
Unabhängig von den Fragezeichen hinter einzelnen Spielern, ist die Stoßrichtung für Bommer klar definiert. Auf Unentschieden gehen, was Dreieich bereits für einen Vorteil im Schlussspurt der Liga reichen würde, kommt für den 59-Jährigen nicht in Frage: „So etwas funktioniert nicht. Wir wollen Rot-Weiss aus dem Meisterschaftsrennen verabschieden und gehen ganz klar auf den Dreier.“
Anstoß im Hahn Air Sportpark ist um 19:30 Uhr.
(mb)