Der SC Hessen Dreieich hat zwei Spieltage vor Saisonende wieder alle Trümpfe in der Hand und kann aus eigener Kraft Meister der LOTTO Hessenliga werden. Bei einem günstigen Verlauf könnte dies bereits am Wochenende gelingen.
Glück und Pech liegen im Fußball ganz nah beieinander. Manchmal sind es nur Zentimeter, die zwischen Triumph und Versagen entscheiden, manchmal sind es Sekunden. So auch am vergangenen Wochenende in Griesheim, wo sich der SC Hessen Dreieich in der 94. Minute von der Abgeschlagenheit auf die Pole Position im Meisterschaftsrennen hievte. Tino Lagators Last-Minute-Treffer kann der Schlüssel zur Meisterschaft gewesen sein – vorausgesetzt die Mannschaft macht in den letzten beiden Saisonspielen ihre Hausaufgaben.
Die erste Pflichtaufgabe heißt Rot-Weiß Darmstadt und ist am Freitag im Hahn Air Sportpark zu lösen. Für den designierten Absteiger gilt es, die Saison mit Anstand zu Ende zu bringen, während der SC Hessen die bittere Niederlage gegen Frankfurt zuhause vergessen machen will. Auf dem Papier sind die Rollen klar verteilt, Rudi Bommer nimmt aber auch vor dem letzten Heimspiel der Saison die Position des Warners und Mahners ein: „Kein Spiel ist ein Selbstläufer. Schon gar nicht gegen Mannschaften, die nichts zu verlieren haben. Wir haben in dieser Rückrunde zu oft gepatzt, um hier auch nur mit einem Funken Überheblichkeit anzutreten. Ich erwarte absoluten Siegeswillen und hundertprozentige Konzentration von der Mannschaft“, so der Chefcoach.
Davon, dass seine Mannschaft verstanden hat, was die Stunde geschlagen hat, ist Bommer überzeugt: „Wenn du Meister werden willst, musst du dieses Spiel gewinnen. Es war eine schwere Saison und die Mannschaft hat viele Körner gelassen. Die letzten Aufs und Abs haben auch im Kopf Kraft geraubt. Aber gerade nach dem hart erkämpften Sieg letzte Woche sieht man, dass der alte Geist wieder zurück ist. Im Training war viel mehr Galligkeit drin. Jetzt, auf der Zielgeraden, wollen sich die Jungs das nicht mehr nehmen lassen. Das stimmt mich optimistisch.“
Personell bleibt die Lage angespannt. Ralf Schneider ist zurück im Mannschaftstraining, muss aber noch den Anschluss finden. Auch für Khaibar Amani und Youssef Mokhtari wird es voraussichtlich noch nicht reichen. Gut, dass Danny Klein seine Sperre abgesessen hat und ebenso wie Comebacker Daniele Fiorentino eine Option auf die Startelf ist. A-Junior Loris Lang darf sich derweil erneut auf eine Nominierung für den Kader einstellen.
Sollte der SC Hessen Dreieich seiner Favoritenrolle am Freitag gerecht werden und die Konkurrenz aus Frankfurt und Stadtallendorf am Samstag patzen, wäre die Meisterschaft sicher. Dazu muss ein Dreier gegen Darmstadt her. Anstoß im Hahn Air Sportpark ist um 19:30 Uhr.
(mb)