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Klarer Heimsieg gegen Lohfelden

Der SC Hessen Dreieich ist endgültig in der neuen Saison angekommen: Nach zuletzt zwei Auswärtssiegen in Folge bezwang die Bommer-Elf den FSC Lohfelden im heimischen Hahn Air Sportpark souverän mit 4:0.

Die Startelf des Meister wies im Vergleich zur Vorwoche lediglich eine Änderung auf: Loris Weiss, der im Derby gegen Neu-Isenburg als Joker zum Matchwinner avancierte, rückte für Alban Lekaj in die Anfangsformation. Die vakante Verteidigerposition nahm Nikola Mladenovic ein.

Vor dem Anpfiff gab es auf Dreieicher Seite bereits Grund zur Freude: Offensivmann Toni Reljic, der seit seiner schweren Verletzung im Spiel gegen Bayern Alzenau in der vergangenen Saison auf sein Comeback hinarbeitet, wurde vom Hessischen Fußballverband für die „Bude des Jahres“ geehrt. Der sehenswerte Volley-Treffer genau in den Winkel war ihm im Spiel gegen Lehnerz gelungen. Reljic ist der erste Spieler, der den Preis entgegennehmen durfte.

Das Spiel selbst sollte nicht lange auf Höhepunkte warten lassen. Schon in der 5. Minute hatte Khaibar Amani die erste richtig gute Gelegenheit, als er links im Strafraum frei zum Abschluss kam, den Ball jedoch ans Außennetz schoss. Nur vier Minuten später brachte der zweite gute Angriff die Führung der Gastgeber: Niko Opper brachte den Ball von rechts außen flach in den Sechszehner, Amani legte mit dem Rücken zum Tor für Weiss auf, der den Ball aus zentraler Position in die Maschen zimmerte (9.).

Ein Auftakt nach Maß für den Meister, der in dieser Saison bislang noch nicht im ersten Durchgang getroffen hatte. In den folgenden 25 Minuten war dann auch wieder Geduld gefragt, das Publikum bekam einige schöne Spielansätze zu sehen, nur zu nennenswerten Abschlüssen kam es nicht. Erst in der 35. Minute wieder ein wenig Torgefahr: Amani kam rechts im Strafraum zum Schuss, der allerdings haarscharf am linken Pfosten vorbeistrich.

In der 42. dann aber das 2:0: Mladenovic brachte die Ecke von rechts zentral in den Strafraum, dort stieg Verteidiger Tim Fließ völlig unbedrängt hoch und setzte seinen Kopfball kraftvoll unter die Latte. Eine leistungsgerechte Pausenführung für die Gastgeber.

Im zweiten Durchgang machte Dreieich schnell den Sack zu: In der 49. Minute wurde Marc Schnier im Strafraum zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß verwandelte Amani abgeklärt rechts unten. Lohfeldens Keeper Tobias Orth ahnte zwar die Ecke, konnte den Treffer aber nicht verhindern (50.).

Im Anschluss schien die Messe gelesen. Dreieich nun absolut dominant, Schnier (54.) und Alikhil (56.) hätten auf 4:0 oder gar 5:0 stellen können, 90% des Matches spielten sich in Lohfeldens Hälfte ab. Ab der 68. Minute bekamen die 180 Zuschauer im Hahn Air Sportpark allerdings eine kuriose Dezimierung des Feldes zu sehen: Zunächst musste Daniel Henrich nach einer Notbremse mit direktem Platzverweis die Koffer packen, nur zwei Minuten später erwischte es Lohfeldens Kapitän Roy Keßebohm nach seiner zweiten gelben Karte. Und in der 71. Minute wurde Loris Weiss aufgrund einer vermeintlichen Tätlichkeit zum Duschen geschickt.

Neun gegen zehn Mann in den letzten 20 Minuten des Spiels, die Chance für Lohfelden nochmal ins Match zu finden. Bommer und Weber reagierten, brachten Verteidiger Ljubisa Gavric für Sturmspitze Amani. Dreieich fortan zurückgezogen – die Null sollte gehalten werden. In der 80. Minute kam Lohfeldens Hueseyin Cakmak vor dem Kasten der Hausherren zum Kopfball, schien von dieser Gelegenheit aber selbst überrascht und traf den Ball nicht gut.

Auf der Gegenseite machte es Tim Fließ besser: In Ermangelung einer zentralen Anspielstation fuhr der Verteidiger seinen Konter über rechts außen selbst zu Ende, drang in den Strafraum ein und bezwang Tobias Orth zum 4:0. Es war die endgültige Entscheidung und der Schlusspunkt in einem Spiel, das trotz Unterzahl zu keinem Zeitpunkt gefährdet war.

 

Stimmen zum Spiel

 Otmar Velte (Trainer FSC Lohfelden): „Für uns war es ein ganz schweres Spiel. Das haben wir vorher schon gewusst, weil uns im Moment ein wenig Qualität fehlt. Wir haben zwei, drei Verletzte, wir haben eine rote Karte gehabt, für die wir vier Spiele Sperre bekommen haben. Zum Spiel: Das war heute insgesamt eine ganz klare Angelegenheit, bis auf den einen Kopfball hatten wir nach vorne hin nichts. Deswegen geht das Ergebnis auch in Ordnung. Was ich nicht verstehen kann, aber auf beiden Seiten: Das Spiel war entschieden, wie kann man sich da noch rote und gelb-rote Karten abholen? Das war absolut unnötig, da fällt mir gar nichts zu ein. So fällt uns nächste Woche wieder einer mit einer gelb-roten Karte aus und bei unserem dünnen Kader wird das eine ganz schwere Angelegenheit.“

Rudi Bommer (Trainer SC Hessen Dreieich): „Gerade in der ersten Halbzeit haben die Jungs das gut gemacht, sie haben das Spiel kontrolliert. Es war manchmal nicht ganz einfach durchzukommen. In gewissen Situationen waren wir etwas zu nervös, da kenne ich die Jungs eigentlich ganz anders. Wir haben trotzdem immer wieder zur rechten Zeit unsere Tore gemacht. Über die zweite Halbzeit muss ich ganz ehrlich sagen: Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe vor dem Spiel bereits angemahnt und bin in der Halbzeit nochmal darauf eingegangen, dass Schiedsichter und Gegenspieler Tabu sind. Und dann passieren solche Dinge bei uns. Wir sind kein Asozialenclub. Es ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar, was die Jungs gemacht haben. Wir bringen uns selbst in Schwierigkeiten. Ich habe gerade mit den Jungs gesprochen, wir haben noch einen gewissen Strafenkatalog aus dem letzten Jahr. Die Strafen für gelbe Karten und rote Karten werden genauso weiterlaufen. Die Spieler werden zur Kasse gebeten, auf dass sie es lernen.“

 

(mb)