Zweimal muss der SC Hessen Dreieich in diesem Jahr noch ran, dann ist das Marathon-Programm der letzten Wochen und Monate bewältigt. Die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen: Wenn am Samstag (2. Dezember) der OSC Vellmar im Hahn Air Sportpark gastiert, verteidigt die Mannschaft von Rudi Bommer erstmals in dieser Saison die Tabellenführung.
Nach den wichtigen Siegen gegen Fulda und Lehnerz sowie dem nie gefährdeten Einzug ins Kreispokal-Achtelfinale unter der Woche, wartet nun ein tückisches Match auf die Dreieicher. Der OSC Vellmar steht am entgegengesetzten Ende des Tableaus und ist auf dem Papier somit klarer Außenseiter. Gleichwohl sind die Nordhessen in den letzten Wochen wesentlich verbessert aufgetreten und haben den Dreieichern bereits im Hinspiel das Leben schwer gemacht.
Entsprechend eindringlich warnt Chefcoach Rudi Bommer vor dem kommenden Gegner: „Das wird ein brutal schwieriges Spiel, vielleicht das schwierigste der letzten Wochen. Vellmar hat seinen Stil gefunden, die Tabelle täuscht. Im Hinspiel waren sie noch sehr defensiv eingestellt, inzwischen geht auch nach vorne viel mehr. Das wird kein Spaziergang.“ Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen wider. So wurden sieben der zehn bislang erkämpften Punkte aus den letzten vier Begegnungen geholt.
Man ist also gewarnt in Dreieich und wer Rudi Bommer und Ralf Weber kennt, weiß, dass die beiden wohl niemals in die Verlegenheit geraten werden, einen Gegner zu unterschätzen. Nichtsdestoweniger geht der Blick auch diesmal zuerst auf die eigenen Reihen. Wenn die Mannschaft in der Lage ist, ihr Potenzial abzurufen, werde sie sich gegen Vellmar durchsetzen, ist Bommer überzeugt.
Einer, der nach langer Leidenszeit endlich wieder mithelfen könnte, ist Toni Reljic. Der 24-jährige Offensivmann feierte in der Schlussphase des gestrigen Pokalsiegs sein Comeback nach einem Jahr im Wartestand: „Am Anfang war es ein wenig komisch, ich hatte schon Respekt vor der Situation. Aber ich habe gemerkt, dass die Mannschaft mich gleich eingebunden und angespielt hat. Darauf habe ich ein Jahr lang hingearbeitet und deswegen bin ich einfach nur glücklich, dass alles geklappt hat. Dem Knie geht es gut“, so Reljic.
Ob der Kroate gegen Vellmar wieder im Kader stehen wird, ist noch offen. Rudi Bommer will zunächst eine Bestandsaufnahme machen und Reljic behutsam aufbauen: „Wir freuen uns sehr für Toni. Wie wichtig er für uns ist, hat er in der letzten Saison gezeigt. Und auch gestern hätte er ja fast schon wieder ein Tor beigesteuert. Aber wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen und das Knie überlasten. Wir werden ihn peu á peu heranführen. Eine Option für den Kader am Samstag ist er aber auf alle Fälle.“
Das gilt nicht für Leon Hammel, der an seiner alten Knöchelverletzung leidet und natürlich Julian Dudda, der noch länger ausfallen wird. Ansonsten gibt es noch den einen oder anderen, der Blessuren aus Rodgau-Jügesheim mitgebracht hat, mit dramatischen Ausfällen ist allerdings nicht zu rechnen, so dass das Trainerteam am Samstag voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen kann. Anstoß im Hahn Air Sportpark ist um 14 Uhr.
(mb)