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Reljics Wembley-Tor krönt Dreieicher Aufholjagd

Der SC Hessen Dreieich hat im zweiten Testspiel der Wintervorbereitung ein Unentschieden erreicht. In einer Partie mit hohem Unterhaltungswert lag die Bommer-Elf gegen den klassenhöheren FSV Frankfurt zwischenzeitlich mit drei Toren zurück, zeigte im zweiten Durchgang aber große Moral und erkämpfte nach 90 Minuten ein 5:5.

Zehn Tore, wechselnde Führungen, Aluminium, starke Aktionen: Wer bei nasskaltem Wetter am Mittwochabend den Weg in den Hahn Air Sportpark gefunden hatte, wurde mit einem äußerst sehenswerten Fußballspiel belohnt.

Beide Mannschaften übten von der ersten Minute an intensives Pressing aus, was umgehend in ersten Torraum-Szenen resultierte. Den besseren Start erwischten dabei die Gastgeber mit dem Führungstreffer in der 5. Minute durch André Fließ. Die Gäste aus Bornheim ließen sich dadurch jedoch nicht von ihrer Linie abbringen, übten viel Druck aus und ließen den Dreieichern kaum Räume zum Agieren. Die logische Folge: der 1:1-Ausgleich durch Alban Sabah in der 17. Minute.

Fünf Minuten Dreieicher Tiefschlaf brachten den FSV dann auf die vermeintliche Siegerstraße: In der 25. Minute staubte Robert Schick zum 1:2 ab, nachdem Vito Plut bis zur Grundlinie vorgedrungen war, in der 27. Minute vollendete Ahmed Azouagh ein feines Diagonal-Dribbling zum 1:3 und in der 29. Minute stellte Andreas Pollasch mit einem satten Distanzschuss aus dem Rückraum auf 1:4. Die Gastgeber hingen zu diesem Zeitpunkt in den Seilen, ließen dem Gegner viel zu viel Raum und waren immer einen Schritt zu spät in den Zweikämpfen.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit fing sich der SC Hessen aber und konnte durch Amiri in der 39. Minute den wichtigen 2:4-Anschlusstreffer erzielen. Mit diesem Pausenstand ging es bei in die Kabinen.

Fünf Änderungen nahm Bommer zu Beginn des zweiten Durchgangs vor: Kleinheider, Lekaj, Schnier, André Fließ, und Amani gingen, dafür kamen Wroblewski, Weiss, Lagator, McCrary und Böttler. Dreieich nun um mehr Spielanteile bemüht und auch in diesem Durchgang mit dem ersten Treffer: Nachdem McCrary im Strafraum gehalten wurde, verwandelte Lagator den fälligen Strafstoß in der 55. Minute souverän: Nur noch 3:4.

Dreieich, angestachelt durch den Anschlusstreffer, nun mit Oberwasser. In der 68. Minute vergab man nach einer Ecke eine Dreifach-Chance, an deren Ende Weiss den Ball an die Querlatte nagelte, sechs Minuten später zeigte der kurz zuvor für Amiri eingewechselte Reljic dann eindrucksvoll, dass er auf dem besten Weg zu alter Stärke ist, als er sich im Strafraum durchtankte und zum 4:4 vollendete (74.).

Die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, Chancen gab es hüben wie drüben. Der FSV wurde nun wieder stärker und kam nach Chancen in der 76. und 81. Minute schließlich in der 83. zur erneuten Führung. Dreieich wollte sich aber nicht doch noch geschlagen geben und so hielt Reljic in der 87. Minute nach einer geklärten Ecke von der Strafraumgrenze aus drauf und setzte den Ball so an die Unterkante der Latte, dass er hinter der Linie aufsprang und von dort zurück ins Feld flog. Der Linienrichter fackelte nicht lange und zeigte die Gültigkeit des Wembley-Treffers an.

Lagator hätte in der 90. Minute sogar um ein Haar noch den Siegtreffer erzielt. Das wäre des Guten dann aber vielleicht auch zu viel gewesen. Am Ende also ein leistungsgerechtes 5:5. Ein gelungener Test für den SC Hessen Dreieich, der sich bereits am Freitag mit dem nächsten harten Brocken messen wird. Dann kommt Viktoria Aschaffenburg in den Hahn Air Sportpark.

(mb)