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Regionalliga Splitter: Rückblick Aufstiegsspiele zur 3. Liga

Der 1. FC Saarbrücken hat den Aufstieg in die 3. Liga verpasst. Im Rückspiel der Aufstiegs-Playoffs reichte den Saarländern ein 2:2 (0:1) in München gegen den Bayern-Meister TSV 1860 München nicht. Das Hinspiel hatte der TSV 1860 in Völklingen 3:2 für sich entschieden.

Saarbrücken war zunächst durch Treffer von Marco Holz (33.) und Sebastian Jacob (57.) vor 12.500 Zuschauern im Grünwalder Stadion sogar 2:0 in Führung gegangen, hatte damit den Rückstand aus dem Hinspiel gedreht. Torjäger Sascha Mölders (67., Foulelfmeter) und der eingewechselte Simon Seferings (82.) sicherten dem TSV 1860 mit ihren Treffern aber doch noch den Aufstieg.

 

Marco Holz bringt Saarbrücken in Führung

 

Im Vergleich zum Hinspiel nahm der 1860-Trainer Bierofka nur eine Veränderung vor. Für Christian Köppel begann Aaron Berzel. Beim 1. FC Saarbrücken ersetzten Patrick Schmidt und Alexandre Mendy den rotgesperrten Kevin Behrens sowie Sascha Wenninger.

 

In der Anfangsphase der Partie hatten die Münchner zunächst mehr vom Spiel. Zur ersten Möglichkeit kam allerdings der 1. FC Saarbrücken. 1860-Spieler Eric Weeger unterlief im Spielaufbau ein Fehlpass. Die Mannschaft von FCS-Trainer und Ex-Profi Dirk Lottner lief in einer Drei-zu-Eins-Überzahlsituation auf das Tor der „Löwen“ zu. Der Saarbrücker Markus Mendler (12.) entschied sich selbst für den Abschluss. Sein Versuch ging knapp am Tor vorbei. Auf der Gegenseite wurde Kodjovi Koussou (21.) im Strafraum freigespielt. Der 25-Jährige zögerte aber zu lange. Nach Vorarbeit von Außenbahnspieler Nico Karger scheiterte Markus Ziereis (27.) an FCS-Torhüter Daniel Batz.

 

Stattdessen ging Saarbrücken in Führung. Patrick Schmidt setzte sich über die linke Seite durch und passte den Ball zu Marco Holz. Den Schussversuch des 28-jährigen zentralen Mittelfeldspieler wollte „Löwen“-Verteidiger Jan Mauersberger (33.) noch vor der Linie klären, lenkte dabei aber den Ball über die Linie. Kurze Zeit später fast der zweite Treffer der Saarländer. Patrick Schmidt überlief nach einem langen Ball Mauersberger. Sein Abschluss landete aber im Außennetz (38.). Mit dem Saarbrücker Vorsprung ging es in die Pause.

 

Jacob erhöht für FCS – Doch Mölders kontert

 

Die Vorteile aus der Schlussphase des ersten Durchgangs nahm der 1. FC Saarbrücken auch in die zweite Hälfte mit – und legte nach. Nach einem Freistoß von Mendler legte Marco Kehl-Gomez den Ball per Kopf zurück. Dort war Sebastian Jacob (57.) zur Stelle, der zum 2:0 abschloss. Zu diesem Zeitpunkt hätte der 1. FC Saarbrücken das 2:3 aus dem Heimspiel gedreht und wäre somit aufgestiegen.

 

Die Antwort des TSV 1860 ließ aber nicht lange auf sich warten. Der eingewechselte Benjamin Kindsvater war von Mario Müller im Strafraum nur regelwidrig zu stoppen. Den folgenden Foulelfmeter verwandelte Ex-Bundesligaspieler Sascha Mölders (67.) sicher. Markus Mendler (70.) verpasste für Saarbrücken mit einem Lattentreffer die schnelle Reaktion auf den Gegentreffer.

 

„Joker“ Seferings sticht und lässt 1860 jubeln

 

Nach dem Anschlusstor, das wieder die Gastgeber auf Aufstiegskurs gebracht hatte, stand das Spiel auf der Kippe. Klare Möglichkeiten blieben aber zunächst aus. Gut zehn Minuten vor dem Abpfiff behinderten sich zwei Saarbrücker gegenseitig, 1860-Offensivspieler Nico Karger schnappte sich den Ball und bediente den eingewechselten Simon Seferings (82.), der zum 2:2-Ausgleich traf. Seferings war nur wenige Sekunden zuvor für den angeschlagenen Mölders in die Partie gekommen.

 

Saarbrücken war in den letzten Minuten mit langen Bällen bemüht, doch noch das 3:2 zu erzielen und somit die Verlängerung zu erzwingen. Es blieb allerdings beim 2:2. Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel beim TSV 1860 keine Grenzen mehr.

 

 

 

Rückblick Aufstiegsspiele zur 3. Liga:

Chaoten sorgen für Spielabbruch in Mannheim

 

Das Playoff-Rückspiel um den Aufstieg in die 3. Liga zwischen dem SV Waldhof Mannheim, Tabellenzweiter aus der Regionalliga Südwest, und dem West-Meister KFC Uerdingen 05 wurde beim Stand von 1:2 (1:2) in der 82. Minute von Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) zunächst unter- und schließlich abgebrochen. Grund: Immer wieder war im Mannheimer Zuschauerbereich Pyrotechnik gezündet worden, darunter auch Rauchbomben und Böller. Es wurden auch Gegenstände angezündet. Außerdem flogen zahlreiche Leuchtraketen auf den Platz, die ein reguläres Spielende unmöglich machten.

 

Nun muss das DFB-Sportgericht über die Spielwertung entscheiden. Der ehemalige Bundesligist KFC Uerdingen 05, der schon das Hinspiel in Duisburg 1:0 (0:0) gewonnen hatte, wäre für den Fall des Aufstiegs der erste Neuling, der über die Aufstiegsspiele den direkten Durchmarsch in die 3. Liga schafft. Für die Mannheimer wäre es bereits der dritte vergebliche Anlauf in Folge, sich in der Aufstiegsrunde durchzusetzen.

 

Vor 24.263 Zuschauern im ausverkauften Mannheimer Carl-Benz-Stadion hatten Connor Krempicki (29.) und Tanju Öztürk (39.) die Gäste aus Krefeld mit ihren Toren auf Aufstiegskurs gebracht. Patrick Mayer (32.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich.

 

Waldhof-Trainer Trares: „Nicht zu entschuldigen“

 

„Die Fans haben uns lange Zeit vorbildlich unterstützt. Aber dieses Verhalten einiger weniger Zuschauer ist nicht zu entschuldigen“, sagte Waldhof-Trainer Bernhard Trares nach den Ausschreitungen und dem vorzeitigen Spielende. „Wir hätten Mannheim gerne den Aufstieg geschenkt. Aber unter dem Strich war Uerdingen in den beiden Spielen das cleverere Team.“

 

Sein KFC-Trainerkollege Stefan Krämer meinte: „Wenn wir aufsteigen, dann haben wir uns das sportlich absolut verdient. Von den 14 Spielen unter meiner Regie haben wir 13 gewonnen. Das ist eine phänomenale Leistung.“

 

Mannheim ohne erkrankten Kapitän Hassan Amin

 

Beide Mannschaften hatten recht nervös und hektisch begonnen, leisteten sich immer wieder Abspielfehler. Die Uerdinger, bei denen Trainer Krämer im Vergleich zum Hinspiel Dennis Chessa (für Jan Holldack) und Johannes Dörfler (für Lucas Musculus) von Beginn an aufgeboten hatte, kamen durch einen Volleyschuss von Hinspieltorschütze Maximilian Beister aus rund 25 Metern zur ersten Tormöglichkeit.

 

Beim SV Waldhof musste der etatmäßige Kapitän Hassan Amin (wechselt zum Drittligisten SV Meppen) krankheitsbedingt passen. Außerdem nahmen Maurice Deville und Nicolas Hebisch zunächst auf der Bank Platz. Dafür gehörten Linksverteidiger Mete Celik (für Amin), Offensivspieler Jannik Sommer (für Deville) und Mittelstürmer Patrick Mayer (für Hebisch) zur Startformation von Bernhard Trares.

 

Krempicki und Öztürk treffen für KFC Uerdingen

 

Nach einer knappen halben Stunde legte der KFC vor. Nach Vorarbeit von Christian Dorda und Dennis Chessa über die linke Seite war Connor Krempicki zur Stelle und traf zum 0:1 (29.).

 

Die Gastgeber schlugen aber schnell zurück. Ein Freistoß des auffälligen Dorian Diring prallte an die Unterkante der Latte. Im Nachsetzen markierte Patrick Mayer (32.) den Ausgleich – und erzielte damit zumindest das erste Mannheimer Tor im sechsten Aufstiegsspiel seit 2016.

 

Nur wenig später hatte Gian-Luca Korte sogar die Führung für Waldhof auf dem Fuß, scheiterte jedoch am Pfosten. Fast im Gegenzug schlugen aber die Gäste erneut zu: Aus knapp 20 Metern schlenzte Tanju Öztürk (39.) die Kugel unhaltbar zum 1:2 ins rechte Eck.

 

Zuschauerausschreitungen auf beiden Seiten

 

In der zweiten Halbzeit konnten sich die Uerdinger vor allem auf ihre stabile Defensive um Kapitän Mario Erb verlassen. Der SV Waldhof rannte zwar an, fand aber kein Mittel, um die Krefelder ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.

 

Den Frust über das drohende Scheitern – Mannheim hätte für den Aufstieg noch drei Tore schießen müssen – nahmen dann offenbar einige Chaoten zum Anlass, um durch ihre Pyro-Aktionen den Spielabbruch zu provozieren und zu verursachen. Schon während der ersten Halbzeit war es zu einigen Zuschauerausschreitungen gekommen, dabei allerdings vornehmlich im Bereich der Gästeanhänger.

 

 

  1. Mai 2018 (Rückspiele)
14:00 TSV 1860 München 1. FC Saarbücken 2:2
14:00 Waldhof Mannheim KFC Uerdingen 1:2
14:00 FC Energie Cottbus SC Weiche Flensburg 08 0:0

 

mspw/sdo/28.05.2018

 

 

Saison 2018/2019: Das Teilnehmerfeld

 

Nach dem zum vierten Mal in Folge beide Südwest-Vertreter in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gescheitert sind, steht das Teilnehmerfeld für die kommende Saison fast schon fest.

 

Hessen Kassel und TuS Koblenz steigen ab

 

Aufgrund des negativen Ausgangs der Aufstiegsspiele muss Hessen Kassel den bitteren Gang in die Hessenliga antreten. Dabei peilen die Nordhessen mit ihrem Coach Tobias Cramer den sofortigen Wiederaufstieg an. Vorbehaltlich der Entscheidung des DFB-Sportgerichts bezüglich der Spielwertung des Rückspiels in Mannheim muss auch Koblenz aller Voraussicht nach in die Oberliga absteigen.

 

Die Teilnehmer der Regionalliga Südwest 2018/2019:

 

 

Verein /

Kapitalgesellschaft

Saison

2017/2018

Bundesland DFB-Landesverband
1 1. FC Saarbrücken RLSW (1.) Saarland Saarland
2 Waldhof Mannheim RLSW (2.) Baden-Württemberg Baden
3 Kickers Offenbach RLSW (3.) Hessen Hessen
4 SC Freiburg II RLSW (4.) Baden-Württemberg Südbaden
5 SV Elversberg RLSW (5.) Saarland Saarland
6 TSG Hoffenheim II RLSW (6.) Baden-Württemberg Baden
7 1. FSV Mainz 05 II RLSW (7.) Rheinland-Pfalz Südwest
8 TSV Steinbach RLSW (8.) Hessen Hessen
9 SSV Ulm 1846 Fußball RLSW (9.) Baden-Württemberg Württemberg
10 VfB Stuttgart II RLSW (10.) Baden-Württemberg Württemberg
11 FC-Astoria Walldorf RLSW (11.) Baden-Württemberg Baden
12 Eintracht Stadtallendorf RLSW (12.) Hessen Hessen
13 Wormatia Worms RLSW (13.) Rheinland-Pfalz Südwest
14 FSV Frankfurt RLSW (14.) Hessen Hessen
15 TSG Balingen OL BW (1.) Baden-Württemberg Württemberg
16 FC 08 Homburg OL RP/S (1.) Saarland Saarland
17 SC Hessen Dreieich Hessenliga (1.) Hessen Hessen
18 * N.N.

 

* Der noch fehlende 18. Teilnehmer wird im Rahmen der Aufstiegsrunde der Vizemeister aus der Oberliga ermittelt.

 

Die Teilnehmerliste steht noch unter Vorbehalt des Urteils des DFB-Sportgerichts zur Spielwertung des Spiels Waldhof Mannheim – KFC Uerdingen sowie der abschließenden Entscheidungen im Zulassungsverfahren!

 

 

sdo/28.05.2018

 

 

Aufstiegsspiele in die Regionalliga:

Alzenau, Pirmasens und Villingen kämpfen um den Aufstieg

 

Nach Saisonabschluss in den Oberligen stehen mit FC Bayern Alzenau, FK Pirmasens und FC 08 Villingen die drei Vizemeister und somit Teilnehmer an den Aufstiegsspielen in die Regionalliga fest.

Der FC Bayern Alzenau sicherte sich erst am vergangenen Wochenende den zweiten Tabellenplatz in der Hessenliga und verdrängte somit den TSV Lehnerz, welcher zuvor sieben Spieltage den zweiten Rang belegte. FK Pirmasens und FC 08 Villingen hatten ihre zweiten Tabellenplätze bereits schon etwas länger inne, sodass das Teilnehmerfeld an diesem Wochenende komplettiert wurde.