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SCHD feiert befreienden Heimsieg gegen Steinbach

Sieger im „6-Punkte-Spiel“: Der SC Hessen Dreieich gewinnt unter Flutlicht im Hahn Air Sportpark mit 3:1 gegen den SV Steinbach 1920 und vergrößert damit sein Polster auf die Abstiegsregion. Die Tore für Dreieich erzielten Akgöz, Pfeifer und Streker per kuriosem Elfmeter. 

Chefcoach Lars Schmidt hatte im Vorfeld des Spiels personelle Änderungen angekündigt und ließ seinen Worten Taten folgen: Mit ganzen sieben Umstellungen in der Startelf, inklusive Wechsel zwischen den Pfosten vom zuletzt glücklosen Mike Wroblewski zum jungen Felix Koob, schickte er seine Mannen aufs Feld. Ihren Platz in der Startelf behaupten konnten lediglich Wessam Abdel-Ghani, Abassin Alikhil, Nikola Mladenovic und Kapitän Denis Streker.

Zwanzig Minuten wirkte das Spiel wie ein lauer Spätsommerkick. Der SC Hessen Dreieich hatte das Spiel im Griff, fand im letzten Drittel allerdings keine zwingenden Lösungsansätze. Das änderte sich jäh, als der Steinbacher Schlussmann Daniel Heinrich einen auf den ersten Blick ungefährlichen Abschlussversuch seitens Anxhelo Mumajesi nicht klären konnte und Varol Akgöz den Ball aus wenigen Metern an ihm vorbei ins Tor spitzelte – das 1:0 (21.)!

Eine Führung, die dem SC Hessen in die Karten spielte, konnte sich der Gastgeber nun weiterhin auf seine Ballsicherheit verlassen und den Spielaufbau kontrollieren. In der 29. Spielminute hätte Steinbach auf den Rückstand antworten können, doch eine scharf hereingegebene Flanke verpasste Freund und Feind und versandete letztlich im Toraus. Der SCHD seinerseits wurde vier Minuten später torgefährlich, Fabian Pfeifer brach durch, verlor allerdings in letzter Sekunde den festen Halt und konnte den Ball somit nicht druckvoll auf das Gehäuse der Gäste bringen – ärgerlich, da in dieser Situation eine ausgebaute Führung möglich gewesen wäre.

In der 41. Minute erwachte das weitestgehend ereignisarme Spiel ein weiteres Mal aus dem Dornröschenschlaf, Petr Kvaca kam im Anschluss an eine Ecke von Leon Wittke im Getümmel zum Kopfball und stellte den Ausgleich für den SVS her, der somit seine erste echte Chance direkt in Zählbares ummünzte. Mit dem daraus folgenden und in Summe weitestgehend leistungsgerechten Remis ging es in die Halbzeitpause eines Spiels, das zu weiten Teilen mit Höhepunkten geizte.

Lars Schmidt schickte seine Mannen mit dem Seitenwechsel unverändert aufs Feld, wohingegen Gästecoach Petr Paliatka mit Luca-Leonhard Uth für Lukas Gemming frischen Wind ins Spiel zu bringen versuchte.

Allerdings passierte weiterhin lange nichts. Nach 56 gespielten Minuten nahm Canel Burcu dann das Herz in die Hand und zog einfach einmal ab, sein nicht schlecht platzierter Schuss flog letztlich doch einige Meter am rechten Pfosten vorbei. Drei Minuten später dann der Schockmoment für die Hausherren: Nicklas Pitas blieb ohne gegnerische Einwirkung verletzt liegen, für ihn sollte fürderhin Denis Talijan gemeinsam mit Kapitän Streker in der Innenverteidigung für Stabilität sorgen. Wenig später stellte SCHD-Coach Schmidt die Zeichen mit einem weiteren Wechsel auf Offensive und brachte den torgefährlichen Toni Reljic für Mittelfeldmotor Burcu. Und die Mannschaft antwortete: In der 68. Minute konnte sich Fabian Pfeifer halbrechts durch die Abwehrreihe des SVS stehlen und setzte seinen Schlenzer an den Pfosten, gab sich damit jedoch nicht zufrieden und drückte den Abpraller in die Maschen – die erneute Führung für Dreieich!

Schmidt hatte noch nicht genug gesehen und brachte nun Afghanistans Nationalspieler Amiri für den etwas aus der Puste geratenen Mumajesi ins Spiel. Und Dreieich legte nach. In der 74. Minute zeigte Schiedsrichter Alessandro Scotece auf den Elfmeterpunkt, nachdem Wessam Abdel-Ghani im Strafraum zu Fall gekommen war. Denis Streker schummelte den fälligen schmeichelhaften Elfmeter ins Tor: Keeper Heinrich hatte den Ball zwar gehalten, die Kunststoffkugel prallte allerdings höchst unglücklich vom Schlussmann ab und kullerte ins Gehäuse – die herbeigeeilten Abwehrspieler des SVS konnten das in seiner Entstehung glückliche 3:1 nicht verhindern.

Nur zwei Minuten später konnte, vielmehr musste Joker Amiri aus der Nahdistanz den Sack zumachen, scheiterte allerdings am nicht zum ersten Mal stark reagierenden Heinrich. In der 88. Minute schloss sich Amiris Joker-Kollege Reljic an, nachdem er von Akgöz bedient worden war und freistehend seinen Meister im starken Heinrich fand, der gerade noch den Arm hochreißen und die endgültige Entscheidung aufschieben konnte.

Kurz darauf drang ein Schrei bis auf die Tribünen, als Denis Streker einen Schlag auf den Knöchel bekam und von Physio Dennis Wagenknecht behandelt werden musste. Dessen Künste fruchteten, Streker konnte – wenn auch sichtlich angeschlagen – weiterspielen. Die entstandene Unordnung in der Dreieicher Abwehr nutzten die Osthessen fast zum späten Anschluss, als Kubilay Kücüklers Flanke sich zum Torschuss entwickelte, am Pfosten landete und Torschütze Kvaca den Abpraller nur knapp über das Gehäuse des fehlerfreien SCHD-Schlussmannes Koob setzte (90.).

Dies sollte die letzte Pointe des Spiels bleiben; unter dem Jubel der Zuschauer tütete die Truppe vom Bürgeracker ihren zweiten Heimsieg letztlich absolut verdient ein.

Stimmen zum Spiel

Petr Paliatka (Trainer SV Steinbach): „Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird. Das einzige was mich überrascht hat war die Punktzahl des SC Hessen, denn wenn man die Namen sieht, lässt sich erkennen, dass wir hier auf keinen einfachen Gegner treffen. Viele der Spieler, die jetzt heute im Kader standen, waren bereits auch vor zwei Jahren in der Mannschaft. Wir haben das Spiel schlecht angefangen, sehr schnell die Bälle verloren und keinen Ballbesitz gehabt. Gegen Dreieich wird das dann natürlich schwer. Wir haben trotzdem vor der Pause noch das 1:1 gemacht und haben insgesamt trotz schwacher erster Hälfte wenig zugelassen. Wir haben in der zweiten Halbzeit probiert weiterhin gut zu stehen und besser mit dem Ball umzugehen. Das ist uns nicht gelungen. Wie es dann so ist, reicht bei einer solchen Gegnerqualität eine Chance zum Tor, was durch die Mitte super herausgespielt wurde. Dann war das Spiel gegessen. Ich bin trotzdem zufrieden, weil die Mannschaft alles gegeben hat. Das Ergebnis geht absolut in Ordnung.“

Lars Schmidt (Trainer SC Hessen Dreieich): „Vielleicht war für den einen oder anderen die Aufstellung heute ein wenig überraschend, aber wir mussten aus den letzten Spielen lernen. Es war immer so, dass wir viel Ballbesitz auf den Platz bringen konnten, aber bei Ballverlusten in der Rückwärtsbewegung Probleme hatten. Es sah alles gut aus, aber wir konnten die Abwehrreihe beim Gegner nicht brechen. Heute habe ich meinen Jungs gesagt, dass sie den Ball richtig zirkulieren lassen und sich viel bewegen sollen. Wir mussten schauen, dass wir hinter die Abwehr kommen, aber das ist uns vor allem in der ersten Halbzeit auch zu wenig gelungen. Wir wussten aber, dass der Gegner aufgrund der vielen Bewegung irgendwann müde werden würde und wir von der Bank her noch Qualität nachlegen können. Die Jungs, die heute auf der Bank saßen haben mir den Eindruck vermittelt, dass sie die anderen nach vorne pushen und unterstützen. Heute haben die Jungs die richtige Reaktion gezeigt und das macht ein Team aus. Das gibt mir ein gutes Gefühl für die nächsten Tage und für das nächste Wochenende. Ich habe heute einen hochverdienten Sieg von uns gesehen mit dem einzigen Manko, dass wir demnächst noch das eine oder andere Tor erzielen könnten, ohne in Schönheit zu sterben.“

(ms/tw)

  • Schubadiddi 22. September 2019 at 11:47

    Gut dass niemand am Ende fragt wie die Punkte zustande gekommen sind.
    Auffallend ist aber:
    Seit TW den Stadionsprecher gibt wird gewonnen!

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