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Hesse besorgt ersten Dreieicher Regionalliga-Punkt

Der SC Hessen Dreieich wartet in der Regionalliga Südwest weiter auf den ersten Sieg. Im Duell gegen Mitaufsteiger TSG Balingen stand nach 90 Minuten ein 1:1 zubuche. Für den ersten Punktgewinn der Südhessen sorgte Neuzugang Uwe Hesse in der 64. Minute.

Rudi Bommer und Ralf Weber reagierten auf die unglückliche Niederlage in Mannheim mit einer Reihe von Maßnahmen: In der Defensive rückte Eduardo Landu Mateus für den angeschlagenen Alexandros Theodosiadis (Wadenprobleme) auf die linke Außenverteidiger-Position. Denis Streker sollte dem zuletzt wackeligen Abwehrzentrum Stabilität verleihen, Denis Talijan musste dafür auf der Bank Platz nehmen. Im Mittelfeld feierten die beiden Neuzugänge Uwe Hesse und Nico Seegert ihr Startelf-Debüt und bekleideten die Positionen von Streker und Danny Klein.

Hessen Dreieich von Beginn an mit Initiative im Vorwärtsgang, die Gäste aus Balingen dafür mit drei Freistößen binnen drei Minuten mit den ersten gefährlichen Strafraumszenen. Patrick Lauble (5.) und Matthias Schmitz (6.) konnten ihre Kopfbälle nach Hereingabe von Kaan Akkaya jedoch nicht scharf genug platzieren, um Pierre Kleinheider im Tor der Gastgeber in Verlegenheit zu bringen.

Bis zu den ersten nennenswerten Aktionen der Hausherren vergingen exakt 17 Minuten, dann fasste sich André Fließ in zentraler Position ein Herz, arbeitete sich bis an den Strafraum vor, Pablo Gil Sarrion blockte den Abschluss aber im letzten Moment zur Ecke. Als diese aus dem Sechzehner geköpft wurde, nahm Abassin Alikhil den Ball direkt, Jörg Schreyeck konnte aber klären. Mitte der ersten Halbzeit dann der erste Treffer des Spiels: Streker legte Akkaya in zentraler Position, rund 22 Meter vor dem Dreieicher Tor. Manuel Pflumm nahm sich der Sache an und schlenzte den Ball sehenswert über die Mauer direkt neben den rechten Pfosten (24.).

Die Hessen in der Folge wieder offensiver aber zu hektisch im Spielaufbau, sodass teils schön initiierte Angriffe nicht den Weg in Spitze fanden. Zu viele Missverständnisse und ungenaue Pässe auf Seiten der Gastgeber, stattdessen war es die TSG, die noch zu guten Chancen kommen sollte: Zunächst kam Lauble über rechts in den Strafraum, fand aus spitzem Winkel aber in Kleinheider seinen Meister (40.), nur eine Minute später drehte sich Vogler um den Gegner und zwang Kleinheider erneut zur Parade. Die darauffolgende Ecke konnte Schmitz nicht im Dreieicher Tor unterbringen. Bommer reagierte und brachte noch vor dem Halbzeitpfiff Can Cemil Özer für Daniel Henrich ins Spiel, es blieb aber beim 0:1 zur Pause.

Durchgang zwei begann erneut mit einer Gäste-Chance, Lauble schoss den Ball in der 47. Minute aus aussichtsreicher Position allerdings deutlich über die Latte. Vom SCHD kam in dieser Phase wenig, einzig eine Opper-Hereingabe nach Doppelpass mit Hesse sorgte in der 51. Minute für Gefahr, Lagator verpasste aber in der Mitte. Auf der Gegenseite bot zunächst ein Akkaya-Kopfball die Möglichkeit für Kleinheider, sich mit einer Flugeinlage auszuzeichnen (53.), dann köpfte Pflumm nach einer Ecke aus nächster Nähe drüber (62.). Und genau in dieser Phase, als Dreieich völlig aus dem Spiel war, sollte der Ausgleich fallen. Lagator konterte über die linke Seite, brachte den Ball in die Mitte zu Alikhil, der nicht richtig ran kam, dafür stand Uwe Hesse goldrichtig und staubte aus kurzer Distanz am rechten Pfosten ab (64.).

Die Gastgeber nun mit neuem Mut, Kapitän Opper brachte in der 68. Minute eine scharfe Flanke von rechts ins Zentrum, Lagator kam völlig frei zum Kopfball und hämmerte das Spielgerät an die Latte. Glück in dieser Situation für die Baden-Württemberger. Im weiteren Spielverlauf bot sich den 652 Zuschauern im Hahn Air Sportpark eine hart umkämpfte Schlussphase, mit Ausnahme des Comebacks von Loris Weiss nach auskurierter Syndesmoseband-Verletzung gab es aber keine weiteren Highlights.

So endete das Spiel der beiden Aufsteiger leistungsgerecht mit 1:1, für den SC Hessen Dreieich war der erste Punktgewinn seiner noch sehr jungen Regionalliga-Geschichte, ebenso wie für die Gäste, kein Grund zu übertriebener Freude. Das Team von Rudi Bommer verlässt nach diesem Unentschieden das Tabellenende und gibt die rote Laterne an den SV Elversberg ab, nächster Gegner der Hessen ist am kommenden Wochenende der Tabellenfünfte aus Pirmasens.

Stimmen zum Spiel:

Ralf Volkwein (Trainer TSG Balingen): „Wir sind heute Morgen bereits um 8 Uhr losgefahren. Beim Aufwärmen ist es noch nicht rund gelaufen, mit Spielbeginn waren wir aber sofort da. Die erste Viertelstunde mit vielen Standards gehörte uns. Da hätten wir bereits einen Treffer erzielen müssen. Danach ist Dreieich etwas besser reingekommen, hatte aber keine klare Torchance. Zur Halbzeit müssen wir eigentlich 2:0 führen. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir die eine oder andere Chance, etwa nach einem Eckball von Pflumm aus drei Metern über das Tor. Am Ende müssen wir nach dem 1:1 und dem Lattenschuss von Dreieich aber froh sein, dass es beim Unentschieden geblieben ist. Dreieich hatte hinten heraus mehr Körner.“

Rudi Bommer (Trainer SC Hessen Dreieich): „Wir haben mit den drei Niederlagen in Folge eine neue Erfahrung gemacht, das muss man auch erstmal wegstecken. Wir sind vor dem Spiel ins Trainingslager gefahren, um die Jungs zusammenzuziehen und die Konzentration etwas höher zu halten. Trotzdem kamen wir nicht von Anfang an ins Spiel, wir hatten viele Leichtsinnsfehler im Passspiel mit denen wir den Gegner aufgebaut haben. Wie schon im letzten Heimspiel sind wir dann durch einen Freistoß in Rückstand geraten. In der ersten Halbzeit hatten wir in der einen oder anderen Situation etwas Glück. In der Pause haben wir umgestellt, haben Druck gemacht und versucht vorne alles zuzustellen. Das ist uns Streckenweise sehr gut gelungen. Nach dem Ausgleich waren wir sehr gut im Spiel und hätten es auch noch für uns entscheiden können. Die Jungs haben Moral gezeigt, sind rangekommen und deswegen war der Punkt für die Mannschaft sehr wichtig.“

(mb/bb)

 

 

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