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SC Hessen Dreieich öffnet Tor zum Viertelfinale

Einmal nächste Runde bitte! Der SC Hessen Dreieich gewinnt das Hessenpokal-Achtelfinale beim VfB Ginsheim leistungsgerecht mit 2:1 und zieht damit in die nächste Runde ein. Die Tore für Dreieich erzielten Henrich und Reljic, der einen Foulelfmeter verwandelte.

Für das Pokal-Achtelfinale beim VfB Ginsheim warf das Trainerteam um Rudi Bommer und Ralf Weber die Rotationsmaschine an und wechselte im Vergleich zum torlosen Heimspiel vom Freitag gegen den FC Astoria Walldorf auf allen elf Positionen. Ljubisa Gavric und Denis Talijan waren zentral vor Torwart Marcel Czirbus und unterstützt von den Außenverteidigern Eduardo Landu Mateus und Keanu Hagley beauftragt, den Laden hinten dichtzuhalten. Davor sollte das zentrale Mittelfeld um Dreieichs Sechser Daniel Henrich und Can Özer neben Toni Reljic in der Kreativabteilung die offensiven Außen Henok Teklab und André Fließ sowie die zentrale Sturmspitze Tino Lagator in Szene setzen.

Die erste Chance der Regionalliga-Aufsteiger ließ nicht lange auf sich warten, nach Flanke von Fließ kam Özer zum Abschluss, der Ball flog aber deutlich über das Tor (8.). In der 12. Minute kam dann auch Ginsheim über Eray Eren erstmals gefährlich vors Tor der Gäste, Hagley klärte den Ball geistesgegenwärtig vorm einschussbereiten Stürmer der Hausherren.

Dreieich war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, dem VfB war der Respekt vor dem Vorjahresmeister in der Spielanlage deutlich anzusehen. Tief stehend und auf Konter lauernd, versuchten die Hessenligisten aus einer stabilen Defensive heraus Nadelstiche zu setzen.

Einer dieser Nadelstiche führte in der 23. Minute durch Nils Fischer zum ersten Torabschluss der Gastgeber, den Schuss aus spitzem Winkel abzuwehren stellte Gästekeeper Czirbus allerdings vor keine größeren Probleme. Nach einer längeren Phase ohne erwähnenswerte Torraumszenen verpasste Masaki Murata eine Eren-Hereingabe nur knapp, bevor Eren selbst im Nachsetzen an Czirbus scheiterte.

Nach 38 Minuten war es im Gegenzug SCHD-Kapitän Henrich, der den Ball nach einer misslungenen Faustabwehr von Heimtorwart Lukas Langenstein genau vor die Füße gelegt bekam, sich nicht lange bitten ließ und die Kugel per Dropkick zum 0:1 in die Maschen prügelte. Ginsheim nahm dies als Initialzündung für wüste Gegenangriffe, welche zwar in Ansätzen gefährlich in die Nähe des Gästestrafraums, allerdings nicht zum Erfolg führten. Somit ging es mit dem verdienten 0:1 in die Halbzeit.

Ereignisarme zehn Minuten des zweiten Abschnitts waren vergangen, als es zu einem besonderen Comeback kam: Julian Dudda kam nach langer Leidenszeit zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz und ersetzte in der 56. Minute Denis Talijan. Nur eine Minute darauf fällte Sebastian Platten Özer im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte Reljic eiskalt zum 0:2 in die linke untere Ecke (58.).

Ginsheim reagierte mit einem Offensivwechsel in der 63. Spielminute: Stürmer Alexander Scholz betrat für Jonas Dawit den Kunstrasen. Im direkten Anschluss verursachte der SC Hessen einen indirekten Freistoß aus fünf Metern nach irregulärem Rückpass auf Czirbus. Die Gastgeber setzten die Riesenchance jedoch nicht nur über die auf der Torlinie versammelte Truppe vom Bürgeracker, sondern auch deutlich über das Gehäuse.

Zwanzig Minuten vor Schluss versuchte Heimtrainer Artur Lemm es erneut mit einem Wechsel. Adnan Kizilgöz ersetzte Lukas Manneck. Die Stoßrichtung schien klar: Die Hausherren wollten sich noch nicht geschlagen geben. Dennoch war es der SC Hessen Dreieich, der im Anschluss an diesen Wechsel den nächsten Angriff zu verzeichnen hatte. Nach einem Solo von Teklab an der linken Strafraumkante war es Fließ, der vor 248 Zuschauern im Jugend- und Sportpark Ginsheim mit einem Schuss vom Elfmeterpunkt an der starken Verteidigung der Heimmannschaft scheiterte.

Den letzten Impuls von der Bank setzte Lemm eine Viertelstunde vor Schluss und brachte den früheren Darmstädter Liam Fisch für Murata ins Spiel. Ein Wechsel, der sich in der 80. Minute bezahlt machen sollte. Lemms Mannen nahmen das Signal auf, Jörg Finger wuchtete den Ball nach einer Flanke durch den Strafraum des SCHD mit einem sehenswerten Volley gezielt und druckvoll von links ins rechte untere Toreck und stellte den Anschluss zum 1:2 her. Den direkten Gegenangriff konnte Özer, der den Ball nicht richtig unter Kontrolle brachte, nach sehenswertem Zuspiel von Lagator nicht im Gehäuse der Hausherren unterbringen.

Diese witterten in den letzten Minuten noch einmal Morgenluft am späten Abend und drängten auf den Ausgleich. Gästetrainer Bommer reagierte kurz vor Schluss und nahm Teklab nach 88 Minuten vom Feld und brachte Fidan Salii für den weitestgehend unauffällig gebliebenen Flügelflitzer.

Nach einem letzten Freistoß für Ginsheim, einigen vorangegangenen Nickligkeiten auf beiden Seiten und einer darauf folgenden Ecke, die Keeper Langenstein per Kopf fast noch zum späten 2:2 hätte verwerten können, endete eine umkämpfte Partie mit einem leistungsgerechten 1:2, womit für den VfB im Achtelfinale des Hessenpokals Endstation war und der SC Hessen Dreieich ins Viertelfinale einzog.

Im Viertelfinale wartet nur der Sieger der Partie Bayern Alzenau gegen Kickers Offenbach auf die siegreichen Regionalliga-Neulinge.

Stimmen zum Spiel

Rudi Bommer (Trainer SC Hessen Dreieich): „Wir sind nicht wirklich konzentriert ins Spiel gegangen, in den ersten 15 Minuten hatte Ginsheim zwei gute Chancen. Dann haben wir uns gefangen, haben das Spiel in der ersten Halbzeit kontrolliert und sind zu Recht in Führung gegangen. Ich glaube, das war der zweite Torschuss von Daniel Henrich in den letzten beiden Jahren und dann macht der den zum zweiten Mal rein. Nach der Pause sind wir besser rausgekommen, haben gut gearbeitet und uns den Elfmeter herausgespielt. Aus unerklärlichen Gründen schalten wir danach ein, zwei Gänge runter und haben den Gegner wieder aufgebaut, sodass wir zum Schluss noch einmal zittern mussten. Am Ende waren wir glücklich, dass wir nicht in die Verlängerung mussten, froh über den Schlusspfiff und den 2:1 Sieg.“

Trainer Artur Lemm (Trainer VfB Ginsheim): „Ich habe die erste Halbzeit ähnlich gesehen, wir waren von Anfang an gut drin. Dreieich hatte bis zur Mittellinie die Kontrolle, das war von uns auch so gewollt. Die Torszenen waren gleichmäßig verteilt, der letzte Pass hat uns aber gefehlt. Aus meiner Sicht war das Spiel weitestgehend ausgeglichen. Aufgrund der zweiten Halbzeit war es eine unverdiente Niederlage. Wir  haben zwar einen Moment gebraucht und hatten das Negativerlebnis durch den Elfmeter, da waren wir im Zentrum zu offen. Danach haben wir jedoch einen super leidenschaftlichen Auftritt mit viel Herz und Lust und den Willen gezeigt, das 0:2 gegen einen Regionalligisten noch zu drehen. Bei einem solchen Spielstand gehen die Köpfe auch mal runter, unsere gingen hoch. Durch unsere Leidenschaft hätten wir den Ausgleich verdient gehabt. Das Ergebnis ist am Ende nicht so wichtig, die Leistung war, wie in den letzten Wochen schon, aller Ehren wert. Ich bin sehr stolz auf die Truppe. Gehen wir den Weg weiter, haben wir sehr viel Spaß in den nächsten Wochen in Ginsheim.“

(tw/ms)

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