Brass Group

Der SC Hessen Dreieich erkämpft sich einen Punkt gegen Saarbrücken

Der SC Hessen Dreieich holt nach einer rassigen Partie ein 1:1 Unentschieden gegen den Traditionsverein aus Saarbrücken. Die Mannschaft vom Bürgeracker konnte somit gegen die spielerisch überlegenen Saarländer durch leidenschaftliche sowie disziplinierte Defensivarbeit einen Punkt entführen.

Im Vergleich zum letzten Auswärtsspiel beim SC Freiburg wechselte das Trainergespann Bommer/Weber vor 1.008 Zuschauern im Hahn Air Sportpark auf zwei Positionen. Für die angeschlagen Kevin Pezzoni und Constant Djakpa kamen Eduardo Mateus und Zubayr Amiri zum Einsatz.

Nach einer schwungvollen Anfangsphase war es der 1. FC Saarbrücken, der nach einem gefühlvollen Heber und einem strammen Flachschuss von Tobias Jänike zu den ersten nennenswerten Torabschschlüssen kam. In der Folge entwickelte sich eine hitzige Partie mit vielen Nickligkeiten im Mittelfeld. Saarbrücken erspielte sich eine leichte spielerische Überlegenheit, konnte diese jedoch bis zur 15. Minute nicht in zwingende Chancen ummünzen. Dann aber war es Markus Mendler, der mit einem satten Pfund die Dreieicher Nummer Eins Pierre Kleinheider prüfte, der den Schuss jedoch souverän parieren konnte.

Die Feldüberlegenheit der Gäste aus dem Saarland setzte sich weiterhin fort. Der SC Hessen konnte sich lediglich durch schnelle Konter befreien. Einen dieser blitzschnellen Angriffe verwertete Tino Lagator nach einem mustergültigen Pass von Toni Reljic zum etwas überraschenden 1:0 in der 22. Minute. Saarbrücken reagierte auf das Gegentor jedoch keinesfalls geschockt und konnte weiterhin ansehnliche Angriffe verzeichnen. Einen sehenswertesten Abschluss setzte Jänicke in der 30. Minute knapp über das linke Toreck.

Dreieich stabilisierte sich nun etwas und konnte aus dem Führungstor sichtlich Selbstvertrauen schöpfen. Saarbrückens Vollgasfußball blieb zwar weiterhin im hochtourigen Bereich, der Aufsteiger wusste sich jedoch diszipliniert zu wehren und verteidigte souverän. Eigene Versuche des Spielaufbaus gestalteten sich nun ebenfalls ansehnlicher. Tino Lagator konnte einen dieser Vorstöße in der 41. Minute zum Abschluss bringen, verzog jedoch knapp.

Nach einem temporeichen ersten Durchgang pfiff Schiedsrichter Tobias Endriß pünktlich zur Halbzeit. Saarbrücken überrollte den SC Hessen Dreieich teilweise mit seinem Kombinationsfußball, konnte diese drückende Überlegenheit jedoch nicht auf die Anzeigetafel bringen. Der SC Hessen verteidigte leidenschaftlich und konnte die etwas überraschende Führung mit in die Kabine nehmen.

Nach der Pause knüpfte die Mannschaft aus der Landeshauptstadt des Saarlands nahtlos an den Sturmlauf der ersten 45 Minuten an und verzeichnete bereits kurz nach dem Wiederanpfiff den ersten gefährlichen Torabschluss des starken Jänike. In der 51. Minute glich der 1.FC Saarbrücken schließlich wenig überraschend zum 1:1 aus. Benjamin Kessel brachte einen abgefälschten Schuss im Gehäuse der Gastgeber unter.

Das Tor veränderte das Spiel im Anschluss jedoch nicht großartig. Saarbrücken blieb am Drücker. Dreieich schaffte es jedoch wie im ersten Durchgang, den Sturmlauf der Saarländer leidenschaftlich abzuwehren und kam in der 58. Minute durch einen gefährlichen Freistoß von Uwe Hesse zu einem Torabschluss. Im weiteren Verlauf stabilisierte sich Dreieich spielerisch und konnte sich in der gegnerischen Hälfte festbeißen, kam aber zu keinen nennenswerten Torschüssen.

Die nächsten Chancen verzeichneten dann wieder die Gäste. Sebastian Jacob scheiterte in der 69. Minute aus kurzer Distanz am stark aufspielenden Rückhalt Kleinheider, kurz darauf prallte ein strammer Schuss von Jacob von den Fingerspitzen des bockstarken Keepers an den Pfosten und daraufhin vor die Füße von Gilian Jurcher, der aber erneut am überragenden Schlussmann scheiterte. Selbst Saarbrücker sprachen nun von einem Hexenmeister im Dreieicher Kasten.

Trainer Rudi Bommer brachte dann in der 74. Minute Kai Hesse für Mittelfeldmann Toni Reljic und setzte damit ein überraschend offensives Zeichen. Der Wechsel zeigte durchaus Wirkung, der SC Hessen kam im Anschluss durch Zubayr Amiri in der 82. Minute zu einem Volleyschuss aus kurzer Distanz, der jedoch vom Torwart der Saarländer Daniel Batz gefangen werden konnte.

In der 86. Minute konnten die Männer vom Bürgeracker nach einem blitzschnell eingeleiteten Konter über Kai Hesse durch Lagator eine Großchance kurz vor dem Abpfiff herausspielen. Der Angreifer setzte den Ball nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Nach drei Minuten Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Endriß die Partie schließlich zum Erleichtern der Dreieicher. Der SC Hessen erkämpfte sich gegen den Vorjahresmeister aus Saarbrücken schlussendlich ein verdientes 1:1 Unentschieden.

Stimmen zum Spiel:

Dirk Lottner (Trainer 1. FC Saarbrücken): Für uns natürlich extrem enttäuschend, da wir eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen ausgelassen haben. Es war klar, dass es nicht leichter wird nach dem 0:1, dennoch schmerzen die vergebenen Möglichkeiten. Leider kommt so ein Ergebnis zustande, wenn du die Chancen nicht machst. Bitteres Ergebnis in unserer Situation.

Rudi Bommer (Trainer SC Hessen Dreieich): Ich bin nicht so erzogen, dass ich Rachegelüste verspüre. Ich hatte eine sehr gute, aber auch anstrengende Zeit in Saarbrücken. Wenn du Rachegefühle hast, bist du im Kopf blockiert, das habe ich meinen Jungs auch vor der Partie zu verstehen gegeben. Die Mannschaft hat das von der Taktik her super umgesetzt. Saarbrücken war bisher die stärkste Mannschaft, die wir hier im Sportpark begrüßen durften. Wir haben nach hinten stark gearbeitet und konnten vereinzelte Nadelstiche nach vorne setzen. Zum Schluss hatten wir noch eine tausendprozentige Chance, wenn die sitzt, holst du hier einen Dreier. Überragend wie die Jungs füreinander gekämpft haben. Daher halte ich einen Punkt für verdient.

(bb)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert