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Jahresrückblick 2018 (6): Die Liga und der Pokal

Das Abenteuer Regionalliga begann Ende Juli: In drückender Hitze ging es nach einer äußerst erfolgreichen Vorbereitung zum erste Auswärtsspiel nach Stadtallendorf. Trotz einer weitestgehend guten Leistung konnten zur Premiere im „Oberhaus der Amateure“ keine Punkte eingefahren werden – was durchaus anders hätte ausgehen können, hätte Can Özer mit seinem stark getretenen Freistoß das Tor und nicht die Latte getroffen.

In der anschließenden Heimpremiere zeigte Aufstiegsaspirant Steinbach dem Liganeuling dann erstmals Grenzen auf und nahm den Dreier nach einer souveränen Leistung mit aus dem Hahn Air Sportpark ins nördliche Hessen.

Spiel um Spiel endete unglücklich – unter anderem das erste ausverkaufte Heimspiel der jungen Regionalliga-Geschichte gegen die Nachbarn aus Offenbach – und so war es nach einem Remis im zweiten Heimspiel und sechs Niederlagen lediglich ein Punkt, der nach sieben Spielen hinten dem Vereinsnamen des SCHD in der Tabelle auftauchte, obwohl oft mehr drin gewesen wäre. Erste Stimmen wurden laut, die unserem Verein die Ligatauglichkeit absprachen.

Doch Totgesagte leben ja bekanntlich länger und nachdem der Kader noch einmal verstärkt worden war, war es ausgerechnet der ambitionierte Mitaufsteiger und Tabellenzweite aus Homburg, der die Reise zurück aus Dreieich ohne Punkte antreten musste – der erste Regionalliga-Heimsieg des SC Hessen war unter Dach und Fach, es hatte bis zum 8. September gedauert.

Nach einer furiosen Achterbahnfahrt in Elversberg, die trotz eines Dreierpacks von Danny Klein und mehrfacher Führung mit 4:3 für die Gastgeber ausging, starteten unsere Jungs eine fulminante Serie: Vier Remis, unter anderem gegen den nächsten Tabellenzweiten – diesmal aus Ulm – folgten Siege gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart und den FSV Frankfurt. Damit blieb das Team um Chefcoach Rudi Bommer über einen Monat lang unbesiegt in der Liga.

Doch damit nicht genug: In diese Serie fielen auch gleich zwei Siege im Hessenpokal. Zunächst wurde beim VfB Ginsheim ein Zittersieg eingefahren und damit das zweite Duell innerhalb von knapp zwei Monaten gegen den OFC klar gemacht, der seinerseits in Alzenau seine liebe Mühe hatte, weiterzukommen.

Und was dann folgte, gilt seither als Sternstunde der jungen Vereinsgeschichte. Ersatzgeschwächt ackerten, liefen und spielten die Jungs vom Bürgeracker auf dem Bieberer Berg und wurden mit einem völlig verdienten 2:1-Sieg Helden ihrer Fans. Das Halbfinale gegen Drittligist SV Wehen Wiesbaden war erreicht.

Die folgenden Wochen glichen einer Berg- und Talfahrt. Der von Slapstick-Toren geprägten Niederlage in Freiburg folgte ein starkes 1:1 daheim gegen den nächsten Tabellenzweiten – diesmal Saarbrücken. Einem Heimspiel zum Vergessen gegen Schlusslicht Stadtallendorf (0:2) folgte der erste Auswärtssieg der Saison – ausgerechnet beim TSV Steinbach, gegen den man bei der Heimpremiere kaum Land gesehen hatte.

Mehr als ein Nebeneffekt: Mit dem Sieg in Steinbach verließ der SC Hessen Dreieich erstmals die Abstiegsplätze – ein beeindruckender Kraftakt nach dem unglücklich verlaufenen Saisonstart. Und obwohl Spitzenreiter Mannheim im letzten Spiel vor der Winterpause ein Zeichen seiner Dominanz in Dreieich gesetzt hatte und dem Aufsteiger beim 3:0-Auswärtssieg keine Chance ließ, kehrte unser Team nicht auf einen Abstiegsplatz zurück und überwintert somit über „dem Strich“.

Und so bleibt nach einem halben Jahr als Regionalligst eine bewundernswerte Moral, das Wissen darum, dass diese Mannschaft nach jedem Rückschlag wieder aufsteht und über sich hinauswachsen kann, wenn es gegen „die Großen“ geht. Wir freuen uns auf die Spiele nach der Winterpause und sind fest überzeugt davon, dass unsere Mannschaft und ihr Trainer- und Betreuerstab bis zum letzten Atemzug alles geben werden, um am Ende der Saison das Erreichen des großen Ziels feiern zu können und die Klasse zu halten. Denn der SCHD ist gekommen, um zu bleiben.

(ms)

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