Halbzeit in der Regionalliga Südwest. Der SC Hessen Dreieich startete im vergangenen Juli seine Jungfernfahrt zum Zielhafen Klassenerhalt. Nun liegen nach Monaten zwischen rauem und ruhigem Wellengang noch mindestens 15 richtungsweisende Spiele vor den Kickern vom Bürgeracker. Im Rahmen der Serie „Segel setzen Richtung Klassenerhalt“ nehmen wir die kommenden Gegner in der Regionalliga sowie im Hessenpokal genauer unter die Lupe und stellen euch unsere Mitbewerber kurz vor. Im letzten Teil legen wir unser Augenmerk auf die zweite Mannschaft des SC Freiburg und den 1- FC Saarbrücken.
SC Freiburg II
Für Schiffe ist die Dreisam leider zu niedrig. Dennoch werden unsere Gegner aus Freiburg einen anderen Weg finden, um im Hahn Air Sportpark vorstellig zu werden. Die an der Dreisam zwischen Weinreben und den bewaldeten Bergen des Schwarzwalds gelegene Großstadt Freiburg ist nicht nur durch ihr Münster und das „Bächle“ in der Fußgängerzone bekannt, auch die Bundesliga gibt sich im Freiburger Schwarzwaldstadion alle 14 Tage ein Stell-Dich-Ein. 18 Jahre Bundesliga, ein DFB-Pokal-Halbfinale und vier Europa-League-Saisons kann der SCF in seiner Historie vorweisen. Auch die Zweitvertretung des SC Freiburg ist – abgesehen von einem Durchhänger in der Saison 2015/16 und einem folgenden Abstieg – regelmäßig in der vorderen Hälfte der Regionalliga Südwest vertreten und gilt als eine der besten U23-Mannschaften in ganz Deutschland. Ihre Heimspiele trägt die Reserve des SCF im 5.400 Zuschauer fassenden Freiburger Möslestadion aus, das im Jahre 1922 mit einem Spiel gegen die Stuttgarter Kickers eröffnet wurde. Erfolgreichste Spieler im Team von Trainer Christian Preußer können sich gleich drei Crewmitglieder nennen. Die Stürmer Christoph Daferner, David Nieland und Marvin Pieringer erzielten allesamt vier Saisontreffer und versetzten somit bereits mehrere Abwehrreihen in Angst und Schrecken. Auch der SC Hessen Dreieich hat an das Gastspiel im Breisgau weniger gute Erinnerungen. Eine Slapstickeinlage vom sonst so überragenden Torhüter Pierre Kleinheider und ein Traumtor von Verteidiger Niklas Hoffmann besiegelten beim 2:1 letztlich die erste Niederlage nach zuvor fast zwei Monaten. Mit 30 Punkten aus 20 Spielen und einem überzeugenden siebten Platz liegen die Badener voll im Soll und können bereits jetzt fast für eine weitere Saison in der Viertklassigkeit planen.
1.FC Saarbücken
Zum Saisonfinale legen wir nochmal ab und fahren über die Saar zu den „Blau-Schwarzen“ nach Saarbrücken. Im idyllischen Saartal zwischen Höhen und Wäldern liegt die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken, die den Verein 1.FC Saarbrücken beheimatet. Der 1.FC Saarbrücken wurde am 18. April 1903 gegründet und war seit 1951 insgesamt 60 Jahre Dauergast in den drei größten deutschen Profiligen. 17 Jahre davon spielte der Verein in der ersten Fußball-Bundesliga, ehe er sich schließlich im Sommer 1993 letztmals aus dem deutschen Oberhaus verabschieden musste. Nachdem sich Saarbrücken im Mai in der Aufstiegsrelegation knapp gegen 1860 München geschlagen geben musste, gilt die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner trotz Platz zwei auch in dieser Saison neben Waldhof Mannheim wieder als einer der größten Favoriten um den Aufstieg in die dritte Liga. Seine Heimspiele trägt der Verein in der Saison 18/19 im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion aus, das Platz für 8.400 Zuschauer fasst. Diese Ausweichmaßnahme ist erforderlich, da der Rasen im heimischen Ludwigsparkstadion aufgrund von Umbaumaßnahmen derzeit nicht bespielbar ist. Angreifer Sebastian Jacob stört das herzlich wenig: Mit neun Toren in zwölf Spielen ist er Saarbrückens erfolgreichster Angreifer und somit mitverantwortlich für die wiedererstarkten Saarländer, die mittlerweile bereits 40 Punkte sammeln konnten. Der SC Hessen Dreieich benötigt im Rückspiel mindestens einen ähnlich aufopferungsvollen Kampf, um sich wie beim 1:1-Unentschieden Anfang November wieder mit einem Punktgewinn belohnen zu können und mit einer vollen Schatztruhe endgültig den Zielhafen Klassen zu erreichen.
(tw)