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SC Hessen Dreieich unterliegt VfB Ginsheim im Testspiel-Cup-Finale

Mit 2:0 gewinnt der VfB Ginsheim gegen den SC Hessen Dreieich und schafft somit eine kleine Revanche für das Pokalaus gegen den Regionalligisten Ende September vergangenen Jahres.

Dabei verstrich die erste Viertelstunde des Finales des Winterturniers der Spvgg 05 Oberrad weitestgehend ereignisarm. Der SC Hessen, der im Vergleich zum Vortag auf sieben Positionen verändert ins Spiel gegangen war (lediglich Gavric, Reljic, Hagley und Lagator rotierten nicht aus der Startelf), eröffnete in der 17. Minute mit einer Chance von Toni Reljic das Strafraumspiel, der Schuss der Dreieicher Nummer 10 verfehlte das Tor nur knapp.

Ginsheim schüttelte sich kurz und antwortete prompt, SCHD-Keeper Pierre Kleinheider allerdings wusste den Abschluss in Anschluss an eine Ecke mit einem starken Reflex zu beantworten.

Insgesamt aber war es nach etwa zwanzig Minuten der Regionalligist, der das Tempo auffällig verschärfte, sich dafür aber nicht belohnen konnte. Ganz im Gegenteil: Denis Talijan versprang in der 22. Spielminute der Ball am eigenen Strafraum, Lukas Manneck schaltete schnell, legte die geschenkte Kunststoffkugel quer und „fand“ Mohamed Boukayouh, der zurückgeilt war um Schlimmeres zu verhindern, ironischer Weise aber die Hereingabe von Manneck ins Tor verlängerte – Eigentor, 1:0 für den VfB.

Und der Hessenligist ließ nicht nach. Nils Fischer setzte sich in der 26. Minute auf dem rechten Flügel durch, seine Hereingabe konnte nur zur Ecke geklärt werden. Diese wurde stark getreten, am Elfmeterpunkt kam Manneck frei zum Kopfball, setzte seine Großchance jedoch deutlich über das Tor von Schlussmann Kleinheider.

Die Antwort des SC Hessen folgte direkt – Danny Kleins Torschuss wurde allerdings nicht zum Problem für Kleinheiders Gegenüber Staegemann (27). Fünf Minuten später die nächste Chance für Dreieich: Freistoß aus guter Position, die Mauer der Ginsheimer stand einem Torerfolg für Schützen Reljic im Weg.

Und weiter drückte der Regionalligist, der seine beste Phase hatte. 36 Minuten waren gespielt, da brach Loris Weiss auf dem linken Flügel durch bis zur Grundlinie, fand den an der Fünferkante lauernden Tino Lagator, der den Ball gegen die Laufrichtung des Keepers auf kurze Eck zog – nur wenige Zentimeter fehlten zum Ausgleich, der Ball ging nur knapp am Pfosten vorbei ins Toraus.

Ginsheim konnte sich fünf Minuten vor der Halbzeit noch einmal befreien – Fischer verzog eine aussichtsreiche Chance nur knapp, offensichtlich nicht zur Freude von Frederic Erb, der zentral vollkommen freistand und nur hätte einschieben müssen, hätte sich Fischer für den Querpass entschieden.

Die letzten beiden Aktionen vor der Halbzeit gehörten dann aber wieder dem Favoriten aus Dreieich. In der 42. Spielminute wäre Reljic nach technisch feiner Brustannahme fast zum Abschluss gekommen, wurde aber empfindlich gestört. Aller Proteste zum Trotz gab es keinen Elfmeter. Dafür Freistoß – drei Minuten später. Aus halblinker Position und etwa zwanzig Metern schlenzte Uwe Hesse den Ball formschön Richtung Winkel und hatte den Torschrei schon auf den Lippen – allerdings prallte der Ball mit dem Pausenpfiff vom Außenpfosten ins Toraus.

Nach dem Wechsel kam Dreieich mit gefälligeren Kombinationen und einem ersichtlichen Fokus auf ein direktes Kurzpassspiel aus der Halbzeit und riss das Spiel an sich. Kevin Pezzoni hatte aus 18 Metern schon Maß genommen, sein strammer Abschluss konnte allerdings in letzter Sekunde durch die vielbeinige Ginsheimer Abwehr geblockt werden. Die anschließende Ecke landete bei Ljubisa Gavric, der den Ball aber seinerseits nicht im Tor unterbringen konnte.

Der SCHD drückte, der VfB Ginsheim versuchte durch schnelle Nadelstiche per Konter zu Entlastungsmomenten zu kommen. Und er wurde belohnt. Nachdem Weiss für Dreieich nach 58 Minuten noch knapp verzogen hatte, nahm sich Simon Geisler ein Herz und zog, völlig freistehend, aus zwanzig Metern ab und versenkte den Ball über den machtlosen Kleinheider hinweg im linken Winkel – Traumtor, 2:0 (62.).

Dreieich reagierte zunächst ein wenig irritiert, kam aber fünf Minuten später durch Abassin Alikhil zu einer Großchance, die der starke Ginsheimer Keeper Staegemann zu verhindern wusste. SC Hessen-Chefcoach Bommer reagierte und brachte frisches Blut. Für Alikhil, Boukayouh und Lagator sollten Daniel Henrich, Eduardo Landu Mateus und der am Vortag auffällige Henok Teklab Akzente setzen.

Dies gelang jedoch nur in Nuancen. Die auffälligste Szene dieser Phase sollte sich in der 77. Minute ereilen, als sich zwei Ginsheimer gegenseitig umrannten und dafür – zur Überraschung vieler Zuschauer – einen Freistoß zugesprochen bekamen.

Wirklich gefährlich wurde es erst wieder zehn Minuten vor Schluss. Dreieich machte nun auf und versuchte durch wütende Angriffe noch einmal heranzukommen, Ginsheim konterte. In der 82. Spielminute scheiterte Teklab mit einer Hereingabe nach starkem Solo am Abwehrbollwerk des VfB, der seinerseits noch zu zwei guten Chancen kommen sollte, die Kleinheider mit starken Reflexen und gutem Stellungsspiel in der 87. und 88. Minute zu entschärfen wusste.

Danach war Schluss, der VfB Ginsheim sicherte sich in einem zeitweise zähen Spiel unter unwirtlichen Bedingungen nicht unverdient mit 2:0 den Turniersieg im „Oberrad&Friends“-Cup, während der SC Hessen Dreieich einen gebrauchten Tag erwischte.

(ms)

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