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Vierte Niederlage im fünften Spiel: SCHD sucht nach der Winterpause weiter seine Form

Ein Punkt aus fünf Spielen: Der SC Hessen Dreieich kommt nach der Winterpause weiterhin nicht vom Fleck. Wieder wurde mit nur einem Tor Unterschied verloren, was nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass der Aufsteiger zu ideenlos im Offensivspiel agiert und keine rechte Linie finden mag. Homburg dagegen überholt Lokalrivalen Saarbrücken und erobert durch das frühe Handelfmetertor von Alexander Hahn zumindest vorübergehend den zweiten Tabellenplatz.

Im Vergleich zum Spiel am Dienstag veränderte das Trainergespann um Rudi Bommer und Ralf Weber seine Aufstellung auf insgesamt drei Positionen. Djakpa, Pezzoni und Amiri rotierten für Klein, Alikhil und Colella in die Anfangsformation des SC Hessen Dreieich. Damit konnte das Trainerteam der Rot-Weißen erstmals in dieser Saison nahezu aus dem Vollen schöpfen. Homburg hingegen spielte in seiner bewährten Besetzung, die in diesem Jahr bereits vier Siege einfahren konnte.

Bei nasskalten sieben Grad im altehrwürdigen Homburger Waldstadion war der FCH in der Anfangsphase das aktivere Team, ohne zunächst gefährlich zu werden. Dreieich konzentrierte sich im saarländischen Nadelwald auf Konter, die sich aufgrund der aufgerückten Ketten der Hausherren ergeben sollten. Ohne größere Not folgte dann der Schock nach 15 Minuten. Rau kam infolge einer Abwehraktion mit der Hand an den Ball, Schiedsrichter Reitermayer legte sich sofort fest und zeigte auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Alexander Hahn, indem er frech in die Mitte schoss und Kleinheider in der rechten Ecke keine Chance ließ. Nur zwei Zeigerumdrehungen später war Kleinheider Sieger, als er nach einem Schuss von Lienhard aus 20 Metern den Ball mit einer Glanzparade aus dem Winkel kratzte (17.).

Die erste gefährliche Chance von Dreieich dann nach 22 Minuten: Eine Flanke aus dem Halbfeld fand den Kopf von Zubayr Amiri im Sechzehner, doch FCH-Keeper Salfeld konnte den mittig platzierten Kopfball parieren. Auch auf der anderen Seite wurde es gefährlich. Kleinheider legte den Ball nach einem Rückpass Ihab Darwiche vor die Füße, der postwendend auf den Gästekeeper zulief. Dieser kratzte den Flachschuss mit einem überragenden Reflex aus der Gefahrenzone und merzte damit sein eigenes Missgeschick aus (23.). Somit stand es weiterhin 0:1 aus Sicht des SC Hessen, der sich mühte, seinen Anteil am mittlerweile munteren Spielchen beizutragen.

Anschließend verflachte das Spiel, auch weil die Gäste langsam das Spiel der Homburger kontrollierten. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, wenngleich der SCHD immer wieder zu einzelnen Nadelstichen kam. Gefährlicher war dann jedoch wieder Homburg: Dulleck bekam einen Ball aus zwölf Metern mustergültig aufgelegt und probierte es sofort mit dem Abschluss. Der Schuss flog letztlich allerdings deutlich über das Tor von Pierre Kleinheider (41.). Danach passierte nichts mehr und so ging es mit einem insgesamt nicht unverdienten 0:1-Rückstand aus Sicht der Dreieicher in die Kabinen.

Die zweite Halbzeit begann mit einer Riesenmöglichkeit für den SC Hessen Dreieich. Pezzoni und Amiri kombinierten sich gut in die Box, wo der afghanische Nationalspieler zwischen zwei Homburger Verteidigern zum Abschluss kam. Während Salfeld den ersten Schuss aus kurzer Distanz noch abprallen lassen musste, war der Nachschuss von Pezzoni leichte Beute (47.). Dreieich kam schneller, spritziger und zielstrebiger aus der Pause und hatte prompt die nächste Chance durch Uwe Hesse, die jedoch aus spitzem Winkel über das Tor ging (49.).

Wieder eine Möglichkeit, wieder Dreieich: Amiri eroberte an der Sechzehnerkante einen Homburger Pass und entschied sich für den sofortigen Abschluss, der am Tor der Gastgeber vorbeiging (53.). Doch auch wenn sich die Dreieicher Chancen mehrten, war Homburg insgesamt zwingender. Zunächst behauptete sich Steinherr gegen Opper auf der linken Außenbahn, dann kam Dulleck am Strafraumeck zum Abschluss. Sein Flachschuss ging knapp am linken Pfosten des SCHD-Tores vorbei (61.).

Homburg wollte nicht, Dreieich konnte nicht und so entwickelte sich ein Spiel vor 980 Zuschauern, das förmlich dahinplätscherte. Wie aus dem Nichts ergab sich dann aber die Riesenchance für den SC Hessen: Tino Lagator initiierte einen Konter, über Loris Weiss landete der Ball schließlich bei Hugo Colella, der sich ein Herz nahm und aus rund zwanzig Metern abzog. Sein Ball flog nur knapp am rechten oberen Winkel vorbei (77.). Es begannen die letzten zehn Spielminuten und es wurde ernst, so ernst, dass Weiss seine Gesichtsmaske trotz seines verheilenden Nasenbeinbruchs ablegte und die letzten Minuten ohne Schutz weiterspielte.

Der FC Homburg begann zu kontern, Theisens starken Schuss aus der Drehung konnte Kleinheider per fantastischem Reflex entschärfen (81.). In der 89. Spielminute dann noch mal ein Lebenszeichen von Dreieich, doch Lagators wenig druckvoller Kopfball landete in den Händen von Salfeld. In den letzten Minuten passierte nichts mehr, obwohl sich selbst Kleinheider und Pezzoni in der Offensive einbrachten, während der kurz zuvor eingewechselte Toni Reljic den Ball aus der eigenen Verteidigung heraus nach Art eines Football-Quarterbacks nach vorne verteilte. Der SC Hessen blieb somit im vierten von fünf Spielen nach der Winterpause ohne Punkte und muss weiterhin um den Klassenerhalt bangen.

Stimmen zum Spiel

Rudi Bommer (Trainer SC Hessen Dreieich): „Ich kann eine Schablone über unsere Spiele legen, wir spielen überall gut mit, die Durchschlagskraft, die ich als Trainer gerne hätte, ist nicht da. Wir haben überall Möglichkeiten, sind aber zu zaghaft, obwohl wir gut im Spiel sind. Wir haben nicht das Material wie Homburg, müssen deswegen immer an die Leistungsgrenze gehen und können nicht wirklich nachlegen. Das Problem ist, dass wir nach vorne hin unsere Möglichkeiten nicht so kalt nutzen, wie es zum Beispiel Homburg macht, die auch über den Elfmeter hinaus einige gute Chancen hatten. So gehst du als Verlierer vom Platz, Glückwunsch an Homburg.“

Jürgen Luginger (Trainer FC Homburg): „Wir sind wieder gut reingekommen und wussten, dass wir gegen die erfahrene Mannschaft des SC Hessen Dreieich Geduld brauchen. Dann gehen wir verdient in Führung und hatten weitere zwei gute Möglichkeiten, müssen das 2:0 machen. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas nachgelassen, aber defensiv wenig zugelassen. Wir haben verdient gewonnen, ein Lob an die Mannschaft. Wir freuen uns, sind glücklich. Jetzt haben die Jungs ein, zwei Tage frei und können sich erholen.“

FC Homburg: Salfeld – Neubauer, Maek, Hahn, Stegerer – Steinherr (90. Plattenhardt), Lienhard, Telch, Darwiche (73. Schmitt) – Theisen, Dulleck (85. Gaiser)

SC Hessen Dreieich: Kleinheider – Djakpa (79. Reljic), Rau, Streker, Opper – Pezzoni, Henrich – Weiss, Amiri, U. Hesse (63. Colella) – K. Hesse (69. Lagator)

Tore: 1:0 Hahn (15./Handelfmeter)

Zuschauer: 980

Schiedsrichter: Philipp Reitermayer

(tw)

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