Die Serie geht weiter: Der SC Hessen Dreieich verliert vor eigenem Publikum deutlich mit 0:5 gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg II und verpasst es, sich vor den eigenen Fans angemessen zu verabschieden.
Trainer Volker Becker veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zur Vorwoche in Frankfurt auf insgesamt fünf Positionen. Neben Torhüter Pierre Kleinheider rotierten gegen die Breisgauer auch Gavric, Henrich, Talijan und Lagator in die Startelf. Czirbus, Reljic, Rau, Seegert und Pezzoni nahmen bei ungemütlichen Temperaturen und leichtem Nieselregen dagegen zunächst auf der trockenen Ersatzbank Platz, beziehungsweise fehlten komplett auf dem Spielberichtsbogen.
Das Spiel begann verhalten. Freiburg suchte den Weg nach vorne, Dreieich versuchte über eine stabile Defensive Sicherheit zu erlangen. 14 Minuten passierte nichts, doch dann boten sich den Hausherren plötzlich Räume. Nach einem Pass in die Gasse befand sich Loris Weiss plötzlich vor Gästekeeper Niclas Thiede, verlieh seinem Ball aber etwas zu viel Höhenlage, weshalb die Kugel knapp über die Querlatte des Freiburger Tores segelte (14.). Die Verteidigung um Gavric und Talijan verteidigte konzentriert und demonstrierte ihr gutes Zusammenspiel in der Anfangsphase ein ums andere Mal.
In der 22. Minute dann die nächste Torannäherung für die „Hessen“, als eine Weiss-Flanke den Kopf des aufgerückten Gavric fand, der das Tor nur knapp verpasste. Es wurde gefährlicher, denn nur eine Zeigerumdrehung später wurde ein Weiss-Pass von der Grundlinie durchgelassen und erreichte Streker, der die Kunststoffkugel jedoch deutlich über das Freiburger Gehäuse schoss (23.). Freiburg versuchte sich wieder stärker in die Offensive einzuschalten, doch der letzte Pass hinderte die Breisgauer zunächst am aussichtsreichen Abschluss.
Der sollte in der 33. Minute jedoch folgen, nachdem Nico Schlotterbeck mit einem Alleingang die halbe Dreieicher Hintermannschaft ausschaltete und Kleinheider mit einem Schuss ins rechte Eck keine Abwehrchance ließ. Ein Freistoß sorgte fünf Zeigerumdrehungen später für die nächste gefährliche Aktion auf Seiten der Freiburger, als ein hoher Ball von Rüdlin am langen Pfosten den eingelaufenen Bohro fand, dessen Pass durch den Dreieicher Fünfmeterraum von Christoph Daferner nicht veredelt werden konnte (38.). Freiburg wurde stärker und setzte einen Schuss in Person von Faber rechts neben das Gehäuse von Kleinheider (40.).
Freiburg kam über die rechte Dreieicher Seite und zur nächsten gefährlichen Aktion, als Nico Hugs Pass Brandon Borello fand, dessen Abschluss knapp neben das Tor flog (43.). Kleinheider rettete vor dem Pausenpfiff noch einmal in höchster Not, nachdem Lucas Torres einen hohen Pass aufnahm und stark ablegte, Daferner jedoch aus naher Distanz am Schlussmann des SCHD scheiterte (45.). Mit einem Stand von 0:1 aus Dreieicher Sicht ging es anschließend in die Halbzeitpause.
Die kämpferische Leistung auf Dreieicher Seite stimmte und der SCHD kam nach 58 Minuten zum nächsten Abschluss, doch Djakpas Freistoß konnte von Thiede erfolgreich abgefangen werden. Die zweite Halbzeit hatte etwas an Klasse verloren, da Dreieich das Spiel kontrollierte und auch Freiburg keine großen Räume zuließ. Ein Freistoß von Djakpa war nötig, um für die nächste Torannäherung zu sorgen, aber letztlich deutlich über den Freiburger Kasten ging (63.). Die gefährlichste Aktion in der bisherigen zweiten Hälfte hatte dann Lagator, der nach einem starken Solo von Henrich und einer folgenden Flanke von rechts aus fünf Metern nicht in Richtung Tor zu köpfen vermochte (68.).
Wie so oft in dieser Saison traf der Gegner dann nach einer Offensivaktion der Hausherren. Letztlich war es Freiburgs Stürmer Daferner, der eine Flanke aus zwei Metern nur noch ins Dreieicher Tor einnicken brauchte (71.) und den Konter somit erfolgreich zum Abschluss brachte. Dreieich hing angeschlagen in den Seilen, Freiburg schlug eiskalt zu, als Nico Hug plötzlich vor Kleinheider auftauchte und seinen Flachschuss zum 0:3 ins Tor versenkte (79.). Doch zum Leid der Dreieich-Fans war das leider noch nicht alles: Wieder war es Daferner, der einen Flachschuss durch die Beine von Kleinheider ins Tor versenkte – 0:4 (87.). Am Ende stellte Freiburg noch auf den fünften eigenen Treffer, nachdem der eingewechselte Rodewald aus zuvor mehr als abseitsverdächtiger Position den Ball zum 0:5 über die Linie schob (90.). Kurz darauf war Schluss.
Der SC Hessen Dreieich absolvierte den Heimabschluss seiner ersten Regionalliga-Saison somit wenig glücklich mit 0:5 und verpasst es damit, sich vor eigenen Fans noch einmal mit einem guten Ergebnis zu verabschieden, ehe es nächste Woche zum letzten Spiel der Spielzeit nach Völklingen gegen Saarbrücken geht. Die Fans nahmen die deutliche Niederlage dennoch gelassen: „Wir kommen wieder!“ sangen sie am Ende einer Partie, in der Dreieich lange Zeit kämpferisch dagegen hielt, dann aber spät einbrach.
Stimmen zum Spiel
Christian Preußer (Trainer SC Freiburg II): „Zunächst möchte ich einmal sagen, dass uns hier ein sehr gastfreundliches Umfeld, ein toller Platz, saubere Kabinen und ein herzliches Umfeld empfangen hat, in dem wir viele nette und herzliche Menschen angetroffen haben. Das Spiel war nicht so deutlich wie das Ergebnis. 0:5 ist definitiv etwas zu hoch, da Dreieich auch guten Fußball spielen kann. Sie hatten mehrmals gute Chancen in unserem Strafraum und waren vorne mehrfach gefährlich. Dennoch ist das Ergebnis verdient, auch wenn es wie gesagt etwas zu hoch ausgefallen ist. Ich wünsche dem Verein weiterhin viel Erfolg.“
Volker Becker (Trainer SC Hessen Dreieich): „Wir sind im Vorfeld des Spiels ein kleines Wagnis eingegangen, haben die Startelf auf fünf Positionen verändert und sogar ein neues System gespielt. Wir haben es bis zur 70. Minute dafür sehr gut gemacht. Ich hätte nach dem 0:2 etwas defensiver wechseln können, aber das ist nicht mein Naturell. Deshalb habe ich weiter offensiv spielen lassen. Am Ende ist es ein verdienter Sieg für Freiburg, der aber letztlich zwei Tore zu hoch ausgefallen ist.“
(tw)