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Es geht (auch) um die Wurst (5): Ulm, Stuttgart, Frankfurt, Saarbrücken

Vorerst vorbei: Nach dem ersten „Abenteuer“ in der Regionalliga-Südwest ist erst einmal Schluss für den SC Hessen Dreieich, der sich mit nur 19 Punkten aus 34 Spielen in die Hessenliga verabschiedet. Verschiedenste Städte und Stadien wurden angefahren – natürlich stets gefolgt von einem Team von Betreuern, Verantwortlichen, Mitarbeitern und einem Tross lautstarker Fans, die mit einer Menge neuer Erfahrungen im Gepäck zurückkehrten. Dabei empfingen gastfreundliche Mitbewerber unseren Tross, der stets neue Erlebnisse und Geschichten mitbrachte. 

Nach einer oft langen Busfahrt folgt dem Hunger nicht selten der Gang zum Wurststand. Denn sie gehört zum Fußball wie die gute Stimmung im Stehblock, das obligatorische Stadionbier oder der Senffleck auf dem Trikot der Hardcore-Fans: die Stadionwurst. Wir haben unseren Bratwurst-Experten Tobias Weis in die Stadien des südwestlichen Amateuroberhauses und dort vor allem an die Wurstbuden geschickt und Eindrücke gesammelt. In Teil 5 von 5 berichten wir über Stimmung und Bratwurst in Ulm, Stuttgart, Frankfurt und Saarbrücken!

Ulm

Vier Stunden Anreise, ein verletzter Danny Klein und wieder eine 0:5-Niederlage: An das Donaustadion in Ulm habe ich nicht wirklich die besten Erinnerungen. Neben roter Wurst und Feuerwurst war auch die Stadionwurst der „Spatzen“ nicht unbedingt ein besonderer Glanzpunkt. Solide, ohne aufzufallen – so lässt sich der Auftritt der Ulmer Bratwurst beschreiben, die eine leichte Kräuter-, Salz- und Pfeffernote aufweist. Ein knuspriges Brötchen drumherum – das war es aber dann auch. Kann man essen, muss man nicht zwingend – das Fazit einer Fahrt, die für Bratwurst-Touristen definitiv zu wenig lohnend erscheint.

Stuttgart

Im Dauerregen von Stuttgart hatte ich mir in der Halbzeitpause den Gang zum Wurststand definitiv verdient. Die Bratwurst und die rote Wurst für 3,50 Euro ließen mich den Regen immerhin für eine kurze Zeit vergessen, wenngleich die Bratwurst trotz guten Akzenten von Salz, Pfeffer und Kräutern etwas zu blass daherkam. Immerhin tauchte im Schatten der Mercedes-Benz-Arena kurze Zeit später die Sonne zwischen den Wolken auf und sorgte bei mir für Erheiterung, wenngleich ich hundert Meter weiter beim Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen eventuell eine bessere Bratwurst hätte haben können.

Frankfurt

Die FSV-Wurst kannte ich bereits aus Zweit- und Drittligazeiten auf dem Bornheimer-Hang und hatte deshalb schon ein Urteil im Kopf, welches der Bratwurst nicht die besten Noten bescheinigte. Angekommen an der Tribüne der PSD-Bank-Arena wurde ich dann allerdings überrascht. Eine dunkel gebratene, feine Bratwurst zierte ein leckeres Brötchen und ließ einen Vergleich zur viel zu laschen Bratwurst vor zwei beziehungsweise drei Jahren nicht aufkommen. Sowohl Pommes als auch Rindswurst runden das Angebot beim FSV Frankfurt angemessen ab. Beim FSV ist der Glanz glorreicher Tage zumindest am Wurststand zurückgekehrt.

Saarbrücken

Auf nach Völklingen hieß es für rund 25 Dreieicher Fans, wo der 1.FC Saarbrücken im Hermann-Neuberger-Stadion den mittlerweile abgestiegenen SC Hessen Dreieich empfing. Nach hohen Auswärtsniederlagen gegen Ulm, Stuttgart und Frankfurt sollte nun im Saarland ein versöhnlicher Abschluss erfolgen, der durch eine kämpferische Dreieicher Mannschaft und ein sehenswertes Tor von SCHD-Kapitän Niko Opper auch erreicht wurde. Der 1.FCS verpasste mit dem Nichtaufstieg das Saisonziel dritte Liga, wo er sich beim kulinarischen Angebot schon längst bewegt. Rostbratwurst, Grillmettwurst, Lyoner und Frikadellen bieten eine breite Grillpalette, die auch mit der Qualität eines bekannten regionalen Metzgers überzeugen kann. Die Grillmettwurst war stark gewürzt und knusprig gebraten, hatte für ihre Größe ein viel zu kleines (aber immerhin knuspriges) Brötchen. Auch die Rostbratwurst war herzhaft gewürzt mit einzelnen Spuren von Pfeffer und Kräutern, wenngleich auch hier das Brötchen nur rund ein Viertel der Wurst abdecken konnte. Dem Geschmack tat dies allerdings keinen Abbruch. Das Gastspiel in Saarbrücken war für den SC Hessen Dreieich sowohl auf als auch neben dem Platz ein versöhnlicher Abschluss.

Doch auch wenn Saarbrücken den Bratwurst-Test stark abschloss, ist der Sieger der SCHD-Bratwursttests im Hessenland zu finden. Beim TSV Steinbach-Haiger macht der Fan mit dem Kauf einer Stadionwurst alles richtig, wenn er sein Stadionerlebnis mit einem kulinarischen Highlight abrunden will. Und jetzt wird die Bratwurstpalette der Hessenliga ausgiebig auf den Teststand genommen.

(tw)

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