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SCHD feiert Auftaktsieg in Bad Vilbel

Pflichtspiel-Fluch gebrochen: Der SC Hessen Dreieich siegt zum Auftakt in die Hessenligasaison mit 3:2 beim FV Bad Vilbel und feiert den ersten Pflichtspielerfolg seit dem 1. Dezember 2018. Die Tore für Dreieich erzielten Talijan mit einem 65-Meter-Schuss, Akgöz per Strafstoß und Filipovic vom linken Strafraumeck.

Zum Flutlichtauftakt in der Kurstadt vertraute Trainer Schmidt dabei derselben Startelf, die am vergangenen Samstag bereits gegen die TSG Pfeddersheim nach überzeugender Offensivleistung einen letztlich ungefährdeten 5:2-Erfolg einfahren und eine weiße Testspielweste bewahren konnte.

Durch das neu gewonnene Selbstvertrauen angetrieben, setzte sich der SC Hessen Dreieich in den ersten Minuten am Vilbeler Sechzehner fest, blieb dort jedoch am Ende nicht von Abspielfehlern befreit. Auf der anderen Seite musste die neu formierte Abwehr um Hüne Denis Talijan allerdings fortwährend hoch konzentriert sein, versuchte Bad Vilbel schließlich mit Pressing und schnellen Gegenzügen die rot-weißen Dreieicher unter Druck zu setzen.

13 lange Minuten gab es keine nennenswerten Gelegenheiten, bis Denis Talijan ein weit aufgerücktes Stellungsspiel von Vilbel-Torwart Sememy mit einem 65-Meter-Knaller eiskalt bestrafte. Über den Torwart hinweg schlug der Ball unter der Latte des grün-weißen Tores ein und ließ den Dreieicher Innenverteidiger unverhofft jubeln (13.). Ein Tor des Spieltags zum Rundenauftakt für Dreieich, das mit der Führung im Rücken nun befreiter aufspielen konnte. Spielvorteile ergaben sich indes allerdings erst einmal nur für die Gastgeber, die zwar Lücken in der Dreieicher Defensive fanden, jedoch letztlich an Torwart Czirbus, einem eingelaufenen SCHD-Verteidiger oder sich selbst scheiterten.

So dauerte es bis in die 30. Spielminute, bis der FV aus der Kurstadt in Person von Grueter und nur zwei Zeigerumdrehungen später durch Maksumic zu Abschlüssen kam, die jedoch deutlich über den Kasten von SCHD-Torwart Czirbus flogen (32.). Das Spiel blieb zerfahren, bis Bad Vilbel plötzlich nach einem Steilpass aus dem Halbfeld frei vor Czirbus auftauchte und durch Affo zum fälligen 1:1-Ausgleich kam (40.). Beinahe wären die Wetterauer vor der Pause noch zum Führungstreffer gekommen, doch der Kopfball eines aufgerückten FVB-Spielers segelte über das Tor (44.). Auch Dreieich hatte seine Chance, doch der Kopfball von Lagator im Anschluss an eine rot-weiße Ecke ging neben das Tor (45.).

Es blieb beim 1:1-Unentschieden zur Pause, das im zweiten Durchgang eine Leistungssteigerung auf Seiten des SCHD erforderte. Der zweite Durchgang begann wie der erste endete. Bad Vilbel übte weiterhin Druck auf die Dreieicher Hintermannschaft aus, der SC Hessen hingegen verlagerte sich auf das Konterspiel. Und diese Taktik ging auf! Nach einem hohen Ball über die grün-weiße Abwehrkette fand sich Pfeifer allein vor Torwart Sememy, der den Angreifer nur mit einem Foul stoppen konnte. Schiedsrichter Rube zeigte folgerichtig auf den Elfmeterpunkt, von dem aus Varol Akgöz den Elfmeter in der 52. Minute sicher ins linke Toreck verwandelte – 2:1 aus Sicht der Jungs vom Bürgeracker. Dreieich war nun offensiv präsenter, nur wenige Zeigerumdrehungen später scheiterte Denis Streker von der Sechzehnerkante an der Latte des FVB.

Bad Vilbel blieb jedoch auf dem Gaspedal. Zunächst klärte Czirbus mit dem Fuß aus nächster Distanz, dann blieb der Nachschuss der Bad Vilbeler am eigenen Spieler hängen (68.). Angetrieben von dieser Chance gehörten dem FVB auch die nächsten Gelegenheiten (70.), die jedoch knapp am Tor vorbei oder ans Außennetz gingen (74.). Bad Vilbel hatte die Chancen, Dreieich machte das Tor. Denis Streker sah nach einem erneuten Konter den eingelaufenen Filipovic am linken Strafraumeck, der sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ und mit dem 3:1 sein erstes Tor für den SC Hessen Dreieich erzielte (75.).

Saso hätte bereits nur sechs Minuten später für die Niddastädter verkürzen können, doch Czirbus hatte den Ball sicher (81.). Die nächste Aktion löste die Dreieicher Hintermannschaft dann aber nicht ganz so erfolgreich: Nach einem Absprachefehler zwischen Czirbus und seinen Vorderleuten war die Schussbahn völlig frei für Niklas Biehrer, der den Ball nur noch zum 2:3 über die Linie schieben brauchte (86.). Es wurde nochmal hektisch am Niddastrand. Bad Vilbel setzte sich nun um den Strafraum des SCHD fest: Railean hatte in der Nachspielzeit noch einmal eine gute Gelegenheit für seine Farben, setzte seinen Schuss aber einen guten Meter über das Tor (90.).

Es blieb letztlich beim hart erkämpften 3:2-Auswärtserfolg des SC Hessen Dreieich, der sich für eine harte Vorbereitung belohnte, die Fans erheiterte und den ersten Pflichtspielsieg im Kalenderjahr 2019 feierte.

Trainer Lars Schmidt weiß den Saisonauftakt realistisch einzuordnen: „Aller Anfang ist schwer, wichtig ist erst einmal, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben. Wir hatten zwei Halbzeiten, in denen wir spielbestimmend angefangen haben, haben es uns über die Halbräume zurechtgelegt, wollten so die Angriffe vortragen. Das hat auch anfangs funktioniert, überwiegend über die rechte Seite. Nach dem 1:0 haben wir weniger Aufwand betrieben und wollten es immer wieder versuchen, obwohl sich der Gegner darauf eingestellt hatte. Da waren wir nicht in der Lage, etwas variabler zu agieren, auch mal in die Verlagerung zu gehen, mehr Ballsicherheit ins Spiel zu bringen und damit weitere Räume zu generieren. Insofern stand es zur Halbzeit zurecht 1:1. Da es mit zwei Spitzen in der ersten Hälfte nicht so funktioniert hat, haben wir dann umgestellt und Alikhil für mehr Ballsicherheit und Ballbesitzzeiten ins Spiel gebracht. Das ging soweit auf auf, jedoch wieder nur bis zur Führung. Auf einmal ging es wieder ein wenig mehr rückwärts. Nach dem 3:1 dachte ich, dass das Ding durch wäre, selbst dann aber haben wir es noch einmal geschafft, das Spiel in eine enge Phase hereingleiten zu lassen, spätestens mit dem 3:2. Ich habe einiges gesehen, das wir verbessern müssen. Wir müssen defensiv besser, rigoroser agieren, das Anrücken optimieren und auch teilweise etwas mutiger auftreten. Aber wie gesagt: Wir sind froh, dass wir das Spiel gewonnen haben.“

(tw/ms)

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