Das erste Heimspiel des SC Hessen Dreieich im Rahmen der diesjährigen LOTTO Hessenliga-Saison steht vor der Tür. Zu Gast ist Hessens ältester Fußballverein: der 1. Hanauer FC. Dabei wird das Spiel nach der am Ende deutlichen Niederlage in Ginsheim zur Bewährungsprobe in Sachen Einsatz, Bereitschaft und Engagement.
1893 gegründet blickt der Hanauer FC auf bewegte Zeiten zurück, unter anderem elf Jahre Zweitklassigkeit hat die Historie der Grimm-Städter aufzuweisen. In der Aufstiegsrunde zur diesjährigen Hessenliga war Hanau gescheitert, verlor beide Spiele. Die Abmeldung vom Spielbetrieb des FSC Lohfelden jedoch sorgte dafür, dass das Team um Chef- und Spielertrainer Michael Fink nachträglich doch noch den Aufstieg feiern konnte und in der gesamten Stadt die Korken knallten.
Und diese Aufstiegseuphorie trägt die 93er bisher ungeschlagen durch die Runde. Einem respektablen 1:1 beim SC Waldgirmes zu Saisonauftakt folgte die Hessenliga-Heimspielpremiere gegen den FV Bad Vilbel. Bis zur Pause konnten die Hanauer sogar eine 2:1-Führung halten, mussten sich letztlich jedoch mit dem 2:2-Ausgleich der Bad Vilbeler und dem somit zweiten Remis zufriedengeben.
Nun also trifft der Aufsteiger in Dreieich auf den Regionalliga-Absteiger SC Hessen, der seinerseits zwar mit einem Punkt mehr als Hanau in der Tasche, allerdings auch einem herben Dämpfer in Form der mit Anpfiff gerade einmal fünf Tage alten 2:5-Auswärtsniederlage in Ginsheim im Gepäck in die Heimspielpremiere geht. SCHD-Trainer Lars Schmidt hat die Niederlage inzwischen abgehakt und sich mit seinen Jungs akribisch auf das Duell mit den 93ern vorbereitet: „Wir haben direkt am Montag eine Videoanalyse gemacht, mussten der Mannschaft erst einmal visuell vor Augen führen, was da eigentlich abgelaufen ist in Ginsheim. Es war nun einmal wirklich so, dass wir an der Entstehung der ersten vier Gegentore maßgeblich beteiligt waren, aber es gab auch noch andere Sachen, die wir angesprochen haben. Letztendlich ging es da um Rückwärtsbewegung, Engagement, läuferische Bereitschaft, all das haben wir erst einmal offengelegt. Jetzt hoffen wir, dass die Akzeptanz dafür da ist und sich das in den Köpfen verfängt, dass wir die Fehler als solche akzeptieren und sie abstellen.“
Ob Schmidt nach der am Ende dann doch deutlichen Niederlage in Ginsheim personell reagiert, lässt er zunächst noch offen: „Es ist ganz normal, dass nach einem 2:5 ein bisschen was in den Kleidern hängen bleibt. Für mich als Trainer bleibt die Entscheidung, ob ich in einer solchen Situation höchstens punktuell etwas verändere und der Mannschaft so die Möglichkeit gebe, das selbst wieder gutzumachen – oder ob ich sage, dass mir da das Engagement gefehlt hat und ich auf einigen Positionen etwas umstelle. Da sind wir noch in der Entscheidungsfindung. Man kann mal einen schlechten Tag haben, das ist ja absolut menschlich. Aber grundsätzlich erwarte ich von den Jungs, dass sie das Engagement brutal hochfahren, um letztlich wettbewerbsfähig zu sein und Fehler zu kaschieren, die immer wieder und in jedem Spiel entstehen können. Man kann diese Fehler ausbügeln. Wenn ich sie hingegen einfach hinnehme und das Engagement nicht so hoch halte, wie es nötig ist, dann entstehen Spiele wie am vergangenen Sonntag in Ginsheim.“
Somit kommt es bereits zur Heimspielpremiere am dritten Spieltag zum Charaktertest für die Jungs vom Bürgeracker, wenn es darum geht, dem forschen Aufsteiger aus Hanau die Grenzen aufzuzeigen. Anpfiff im Hahn Air Sportpark (Am Bürgeracker 24, 63303 Dreieich) ist am Freitag, den 9. August 2019 um 19.30 Uhr. Der SC Hessen Dreieich berichtet wie immer live von der Partie über die Social Media-Kanäle Facebook, Twitter und Instagram sowie per Liveticker auf der vereinseigenen Homepage.
(ms)