Die Negativserie hält an: Der SC Hessen Dreieich verliert vor 271 Zuschauern im Hahn Air Sportpark gegen den FV Bad Vilbel mit 1:2 und wartet damit weiterhin seit Oktober 2018 auf einen Heimsieg. Den Treffer für die Schmidt-Elf markierte Toni Reljic in der 81. Spielminute.
Das Trainergespann um Trainer Lars Schmidt und Sven Kunisch wechselte im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen Hanau 93 auf insgesamt drei Positionen. Für Alikhil, Filipovic und Pfeifer rotierten Nopp, Burcu sowie Bunjaki in die Startelf und sollten den 3:2-Sieg aus dem Hinspiel vor drei Wochen möglichst wiederholen.
Bei sommerlichen Temperaturen im Hahn Air Sportpark war der SC Hessen Dreieich vom Anpfiff weg die spielbestimmende Mannschaft, ohne jedoch zwingend gefährlich zu werden. Es dauerte bis zur 20. Spielminute, bis der SC Hessen gefährlich wurde: Nach einem Pass von Lagator war Burcu plötzlich vorbei am Vilbel-Keeper Sememy und musste die Kugel aus spitzem Winkel nur noch über die Linie drücken, doch die Hintermannschaft der Brunnenstädter verhinderte auf der Linie den Einschlag (20.). Während zwei Minuten später die Pfeife von Schiedsrichter Patrick Haustein nach einem kontrollierten Rückpass eines Vilbeler Verteidigers zur Bewunderung der Zuschauer stumm blieb, ging Bad Vilbel sechs Minuten später mit der ersten Gelegenheit in Führung. Maksumic nahm sich aus 16 Metern ein Herz und ließ Wroblewski mit einem strammen Flachschuss ins linke untere Toreck keine Abwehrchance (28.).
37 Minuten waren gespielt, da hatte Dreieich die nächste Riesengelegenheit: Nach einem Freistoß konnte Denis Streker den Ball mit einer feinen Volleyabnahme direkt nehmen, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an einem stark reagierenden Sememy. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte Burcu noch mal die Chance, den Spielstand wieder auf null zu stellen, doch der Mittelfeldspieler zog seinen Schuss aus fünf Metern knapp links am Tor vorbei (45.). Kurz danach bat Schiedsrichter Haustein beide Mannschaften zum Regenerieren.
Auch der zweite Durchgang begann für den SCHD alles andere als optimal: In Folge eines Zusammenpralls im Fünfmeterraum der Kurstädter blieb Denis Streker verletzt am Boden liegen und musste durch Amiri ersetzt werden (54.). Nennenswerte Chancen blieben auf beiden Seiten aus: Während es Bad Vilbel in der 60. Minute aus der zweiten Reihe versuchte, war Dreieich nach vorne über weite Strecken ideenlos. Amiri hatte nach einer Flanke von links in der 65. Minute die Möglichkeit zum Torerfolg, doch sein Schuss aus fünf Metern trudelte rechts am Tor vorbei. Besser machte es dagegen der FV Bad Vilbel: Nach einem Pass aus dem Halbfeld lief Thorben Knauer plötzlich alleine auf Torwart Wroblewski zu, der aus dem 1-gegen-1-Duell als Verlierer hervorging (68.).
Dreieich blieb in seinen Situationen unglücklich: Burcu versuchte es in der 74. Minute mit einem Schuss aus gut 16 Metern, doch auch sein Schuss verfehlte das Tor deutlich. Der SCHD konterte im eigenen Stadion: Der eingewechselte Reljic steckte durch auf Lagator, der mit seinem Schuss das kurze Eck anvisierte. Nur gut zwanzig Zentimeter hinderten den Dreieich-Stürmer am Torerfolg und den SC Hessen an etwas Hoffnung, aus dem Spiel noch etwas Zählbares mitzunehmen (78.). In der nächsten Situation machte es der SCHD dann besser: Wieder war es Reljic, der aus zehn Metern zur Schussgelegenheit im Vilbeler Sechzehner kam, mit einem Schuss ins kurze Eck die Ruhe behielt und zum 1:2 verkürzte (81.).
Dreieich nagelte die Elf vom Niddastrand nun deutlich am eigenen Sechzehnmeterraum fest, blieb mit seinen Schussversuchen jedoch in der Vilbeler Verteidigung hängen. Sememy rettete seine Farben nach einem Burcu-Schuss mit einer Glanzparade (90.). Häuser hatte in der Nachspielzeit noch mal die Chance zum Ausgleich, doch sein Schuss flog einen Meter über das Tor.
So blieb es bei der 1:2-Niederlage aus Dreieicher Sicht, die aufgrund der mangelnden Durchschlagskraft nicht unverdient daherkommt. In einer Woche kann die Mannschaft von Trainer Schmidt erneut im Gegner im Hahn Air Sportpark antworten, Gast ist jedoch kein geringerer als Meisterschaftsfavorit KSV Hessen Kassel.
Amir Mustafic (Trainer FV Bad Vilbel): „Die Partie war deutlich anders als im ersten Spiel. Der Gegner war stärker und wir haben nicht unbedingt verdient gewonnen. Wenn, dann weil wir leidenschaftlich gespielt und gekämpft haben. Dreieich war über die gesamte Partie deutlich stärker.“
Lars Schmidt (SC Hessen Dreieich): „Wir haben grundsätzlich Woche für Woche das gleiche Problem. Wir haben den Ballbesitz, wir machen das Spiel und wir haben die Chancen, aber keinen Killerinstinkt. Wir haben als Mannschaft noch nicht ganz zueinander gefunden und sind sehr ruhig auf dem Platz. Fußballerisch kann man nicht einmal viel Negatives sagen, vor allem zur ersten Halbzeit. Doch vor dem 0:1 geben wir den Ball zu leichtfertig her. Wir müssen zueinander finden, wir müssen sehen, dass sich die Jungs da jetzt zusammenraufen. Wir müssen jetzt schauen, wer das hier ordentlich mit angeht. Wer geil ist auf Punkte, wer das Feuer entwickelt. Wer in die Situation so reingeht, dass die Zuschauer eine beherzte Mannschaft sehen. “
(tw)