Binnen zwei Minuten das Spiel gedreht. Der SC Hessen Dreieich verliert sein Gastspiel beim SC Viktoria Griesheim durch einen Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit mit 1:2 und muss sich in der Tabelle nun wieder weiter nach unten orientieren. Das Tor für den SCHD erzielte Reljic in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.
Das Trainergespann um Sven Kunisch und Lars Schmidt veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zum 3:1-Heimsieg in der Vorwoche gegen den SV Steinbach auf insgesamt vier Positionen. Für Pitas, Burcu, Mladenovic und Akgöz durften Reljic, Talijan, Filipovic und Häuser von Beginn an ran und ihr Glück auf dem Kunstrasen im Griesheimer Stadion am Hegelsberg versuchen.
Das Spiel begann munter. Es waren gerade einmal vier Minuten gespielt, da bediente Talijan mit einem langen Ball den in der Spitze lauernden Reljic, der an der Kante des Fünfmeterraumes seinen Gegenspieler aussteigen ließ und letztlich nur noch Griesheims Schlussmann Jivan vor sich hatte. Doch der ehemalige SCHD-Torwart war blendend aufgelegt und lenkte die Großchance mit einem spektakulären Reflex an den Querbalken (4.).
Es dauerte nur fünf weitere Zeigerumdrehungen, da hatten die in grau spielenden Dreieicher bereits zum zweiten Mal die Führung auf dem Fuß, doch Jivan verkürzte geschickt den Winkel, sodass Pfeifer den Ball knapp am linken Pfosten vorbeisetzte (9.). Im Gegenzug hatte dann aber der SC Hessen Glück: Nach einem Konter verlor Malkiewicz seinen Gegenspieler El Fahfouhy aus den Augen, aber der Griesheimer Offensivakteur setzte seine Chance ebenfalls knapp rechts am Tor vorbei (9.).
Danach passierte lange nichts. Dreieich versuchte Griesheim offensiv unter Druck zu setzen, blieb aber in der Offensive oft zu ideenlos, die Viktoria hingegen lauerte auf Konter und setzte auf ein schnelles Umschaltspiel, das allerdings ebenfalls nichts Nennenswertes einbrachte. Es dauerte bis in die 32. Spielminute bis so etwas ähnliches wie Gefahr aufkam, doch Häuser traf im Gewühl im Anschluss an eine Ecke den Ball nicht richtig, der dann eine leichte Beute für Torwart Jivan darstellte. Nur vier Minuten später flog eine Flanke von rechts gefährlich in den Strafraum auf SCHD-Offensivkraft Toni Reljic, dem jedoch bei der guten Hereingabe rund 20 Zentimeter zum Abschluss fehlten (36.).
Viele Fehlpässe dominierten das weitere Spiel, doch Sekunden vor dem Pausenpfiff klingelte es dann doch noch erfolgreich im Kasten der Griesheimer. Reljic war nach einem Ball aus dem Halbfeld plötzlich alleine vor Torwart Jivan und setzte den Ball zunächst an den Pfosten, ehe er den Abpraller trocken zur Führung nutzte – das 1:0 aus Dreieicher Sicht vor dem im Anschluss ertönenden Pausenpfiff (45.).
Doch der zweite Durchgang begann weniger erfolgreich: Mumajesi spielte einen Fehlpass in der Offensivbewegung und Griesheim schaltete blitzschnell um. Kazimi war auf Seiten der Schwarz-Weißen schließlich auf und davon und schob das Spielgerät an Torwart Koob vorbei zum 1:1-Ausgleich ein (48.). Der SCHD war nun von der Rolle und leistete sich prompt den nächsten Fehler: Diesmal war es ein Anspiel des eingewechselten Niko Opper, das im Fuß eines Gegenspielers landete. Auf der anderen Seite erreichte der Ball den mitgelaufenen Nick Volk, der sich aus fünf Metern keine Blöße gab und zur schnellen Führung verwandelte. 2:1, Spiel gedreht binnen zwei Minuten (50.).
Dreieichs Hintermannschaft wackelte und Griesheim kam zu weiteren Chancen, doch diesmal setzte Volk den Ball mit dem Kopf nach einer Ecke über das Tor (52.). In der 65. Minute dann Scheibenschießen auf Dreieicher Seite, aber Reljic und Abdel-Ghani scheiterten nach flachen Hereingaben erst am überragend reagierenden Jivan und im Anschluss an der Griesheimer Hintermannschaft.
Dann aber wieder die schwarz-weißen aus Griesheim: Erst ließ Koob eine Hereingabe von rechts in die Mitte abklatschen, dann parierte der SCHD-Keeper den Ball von Stange ohne Probleme (71.). Aufregung dann im SCV-Strafraum als Talijan hörbar von den Beinen geholt wurde und Lagator aus zehn Metern über das Tor zielte. Die Proteste auf Dreieicher Seite wurden nicht erhört und Reljic sowie Abdel-Ghani am Rande des im Fünfmeterraum liegenden Talijan mit der gelben Karte bedacht (75.).
Fünf Minuten später lag der Torschrei den Fans des SC Hessen schon auf den Lippen, doch wieder war es Jivan der einen Schuss von Lagator zur Ecke abwehrte (80.). Vier Zeigerumdrehungen später war Felix Koob auf Dreieicher Seite zur Stelle, der den Schuss von Storck mit einer sehenswerten Parade abwehren konnte (84.), ehe Lagator auf der Gegenseite nach einer Flanke in den Fünfmeterraum am Ball vorbeisegelte (86.). Nachdem Reljic aus aussichtsreicher Position über das Tor schoss (89.) und auch Alikhil in der Nachspielzeit seinen Schuss zu hoch ansetzte (90.), war die Messe schließlich gelesen und der SC Hessen Dreieich muss sich nun rehabilitieren, bevor es am kommenden Donnerstag ins gallische Dorf Weidenhausen zum Hessenpokal-Achtelfinale geht.
(tw)