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Chattenloh wird zum Tollhaus – SCHD verliert Pokal-Achtelfinale

Mehr als 1000 Zuschauer, Jubel und Bengalos: Der SC Hessen Dreieich verliert sein Hessenpokal-Achtelfinale beim SV Adler Weidenhausen mit 1:2 und kassiert nach der Niederlage gegen den SC Viktoria Griesheim die nächste bittere Pleite innerhalb weniger Tage. Den Anschlusstreffer für den SCHD erzielte Lagator in der 86. Spielminute.

Auf schwerem Geläuf im Weidenhausener Chattenloh waren die in Rot gekleideten Jungs vom Bürgeracker nach kurzem Abtasten die spielbestimmende Mannschaft und konnten nach rund 20 Minuten auch die erste Torchance für sich verbuchen.  Nachdem Mladenovic mit seinem Schuss zunächst an der grün-schwarzen Abwehr gescheitert war, platzierte Burcu den zweiten Versuch knapp über dem Tor und ließ erstmals für seine Farben aufhorchen (20.).

Im Gegenzug dann die erste Möglichkeit für den SV Adler Weidenhausen, der in Person von Tim Ullrich aus 18 Metern auf das Tor von Felix Koob schoss und den Torwart des SCHD zu einer sehenswerten Parade zwang (21.). Die nächsten zehn Minuten stellten dann eine der größten Drangphasen des SC Hessen im laufenden Spiel dar: Erst scheiterte Lagator mit einem abgefälschten Schuss an der Torgröße (23.), dann parierte Weidenhausens Torhüter Klotzsch einen ruhenden Ball von Nikola Mladenovic (28.), ehe Reljic mit einer kreativen Freistoßvariante ebenfalls im kurzen Eck am gut aufgelegten SVA-Schlussmann scheiterte (30.).

Auch auf der anderen Seite sorgte ein ruhender Ball bei einem Freistoß für Gefahr, als Manuel Toro Moreno den Ball mit dem Kopf knapp am Tor vorbeilegte (32.). Nur sieben Zeigerumdrehungen später wieder Koob, der seine Farben nach einem Gerbig-Schuss von der linken Sechzehnerkante vor dem ersten Einschlag bewahrte (39.), bevor Malkiewicz sich auf außen bis auf die Grundlinie durchtankte, in der Mitte aber keinen Abnehmer fand (42.). So ging es mit einem Spielstand von 0:0 in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel fühlten sich die mitgereisten Fans an das Spiel gegen den SC Viktoria Griesheim erinnert, denn nur vier Minuten nach dem Wechsel klingelte es im rot-weißen Tor, als Weidenhausens Offensivabteilung nur Geleitschutz bekam und SVA-Torjäger Sören Gonnermann das Spielgerät trocken ins rechte untere Toreck abschloss – 0:1 (49.). Dreieich musste sich fangen und Toni Reljic versuchte seine Farben mit einer doppelten Chance wieder zurück ins Spiel zu bringen, blieb aber an der Abwehrkette der Grün-Schwarzen hängen (60.). Dreieich schien dennoch wieder im Spiel zu sein, denn nur 60 Sekunden später streifte Strekers Schuss aus 25 Metern unter großem Raunen der rund 1100 Zuschauer den Querbalken (61.).

Während die mitgereisten Fans noch der Großchance hinterhertrauerten markierte Weidenhausen prompt das 0:2 für sich. Gonnermann blieb mit seinem Schuss nach gutem Zuspiel aus dem Halbfeld zunächst am stark reagierenden Koob hängen, doch der schon vor zwei Jahren erfolgreiche Nguyen konnte den Abpraller letztlich problemlos zum Ausbau der Führung einschieben (66.). Der SCHD hing im „gallischen Dorf“ nun schwer angeschlagen in den Seilen, während Weidenhausen von der Kulisse getragen wurde. Wenig verwunderlich also, dass Gerbig nur zwei Minuten später mit einem Schuss aus 20 Metern halblinker Position am waagerechten Aluminium scheiterte (68.).

Lars Schmidt reagierte mit einem offensiven Wechsel und brachte Häuser für Filipovic, was gleichbedeutend mit der Umstellung auf eine Dreierkette war. In der 77. Minute schien die Umstellung dann zu fruchten: Erst zielte Reljic aus der Distanz nur knapp über das Adler-Gehäuse, dann hatte Lagator nur eine Minute später frei vor Torwart Klotzsch den Anschluss auf dem Fuß, scheiterte jedoch am stark reagierenden Schlussmann (78.) und ließ alle mitgereisten Dreieicher verzweifeln. Es lief die 81. Spielminute und Lagator blieb erneut ohne Torerfolg als sein Schuss aus rund zehn Metern nur um Haaresbreite am linken Torpfosten vorbeitrudelte. In der 84. Minute lief es dann aber besser: Pfeifer tankte sich auf der rechten Außenbahn an die Grundlinie durch und brachte den Ball in die Mitte auf Lagator, der diesmal das Privatduell gegen Klotzsch für sich entschied und den Spielstand wieder auf Anschluss stellte – 1:2 (84.)!

Dreieichs Schlussoffensive blieb dann aber harmlos. Weidenhausen verteidigte mit voller Mannschaftsstärke leidenschaftlich das eigene Tor und brachte den SCHD zur Verzweiflung. In der Nachspielzeit sah Abdel-Ghani zum Abschluss eines durchwachsenen Spiels noch die Ampelkarte, doch am Spielstand änderte sich nichts mehr.

Der SV Adler Weidenhausen gewinnt sein Hessenpokal-Achtelfinale gegen den SC Hessen Dreieich verdient mit 1:2 und setzt ein ganzes Dorf in Ekstase. Nach dem KSV Hessen Kassel bringen die Adler den zweiten höherklassigen Gegner zum Straucheln und treffen jetzt auf den Sieger der Partie zwischen Friedrichsdorf und Steinbach-Haiger.

(tw)

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