Brustlöser oder Zwischenhoch? Diese Frage stellen sich derzeit Fans und Verantwortliche des SC Hessen Dreieich, wenn sie auf den 10-Mann-Überraschungscoup gegen die SG Barockstadt vom letzten Wochenende zurückschauen. Mit Walldorf wartet auf die Schmidt-Truppe nicht nur ein neuer Derbygegner, sondern auch ein überraschend starker Aufsteiger, der derzeit neun Plätze und sieben Punkte vor dem SCHD rangiert.
Die Überraschung war groß, die Erleichterung riesig. Trotz 70-minütiger-Unterzahl holte der SC Hessen Dreieich am vergangenen Wochenende einen für viele Beobachter nicht für möglich gehaltenen 2:1-Sieg gegen die SG Barockstadt und beeindruckte die Zuschauer im Hahn Air Sportpark mit einer kämpferisch und spielerisch überzeugenden Leistung gegen den bis dato noch ungeschlagenen Tabellenführer. Für Teammanager Yüksel Ekiz kam der Erfolg dennoch nicht überraschend, belohnten sich die Jungs vom Bürgeracker endlich für die Mühen der vergangenen Wochen: „Die Jungs haben sich diesen Sieg wirklich verdient. Die letzten Spiele waren ja nicht schlecht, aber wir haben trotzdem gesehen, wo wir unsere Defizite haben. Vor allem das Pokalspiel hat uns sehr wehgetan, aber wir wissen mittlerweile woran es gelegen hat. Gegen Fulda haben wir alle gesehen, was in der Truppe steckt, wenn die Einstellung und die Mentalität von der ersten Minute an auf den Platz gebracht werden. Jeder Spieler muss sich das gegen wirklich jeden Gegner verinnerlichen, ganz egal, ob dieser Gegner Barockstadt, Neuhof oder eben nun Walldorf heißt. Wenn bereits in der Trainingswoche die Einstellung für das Spiel im Training zu spüren ist, kommen die Punkte von ganz alleine. Wir denken von Spiel zu Spiel und wir wissen, dass wir im Oktober vieles gerade rücken können.“
Der Blick beim Regionalliga-Absteiger geht nach vorne und der Fokus liegt einzig auf dem kommenden Auswärtsspiel in Walldorf, das nur 10 Kilometer entfernt zu einem richtigen Derby wird. Vor der Saison von vielen als Abstiegskandidat gehandelt, rangiert Rot-Weiß aktuell ganze sieben Punkte und neun Plätze vor dem SC Hessen Dreieich und beeindruckt die Liga von Woche zu Woche mit tollen Aufholjagden und kämpferisch erzielten Siegen. Die Qualität des Gegners ist für Ekiz deshalb unbestritten: „Walldorf hat unheimlich viele Qualitäten. Wir treffen dort auf eine geschlossene Mannschaft, die mit viel Erfahrung gespickt ist, aber auch eine Mischung aus vielen jungen Spielern in den eigenen Reihen hat. Ich würde sie keinesfalls als gewöhnlichen Aufsteiger einschätzen und wir müssen wirklich gehörig aufpassen. Es wird definitiv nicht einfach dort auf dem Kunstrasen und der Derbycharakter kommt auch noch dazu. Wir müssen auch in Walldorf von Anfang an die selbe Mentalität wie gegen Fulda auf den Platz bringen, die Aufgabe annehmen und ständig präsent sein, damit wir gegen sie bestehen können.“
Ein typischer Aufsteiger ist Rot-Weiß Walldorf definitiv nicht, weshalb auch die Favoritenrolle beim Kontrahenten aus dem Landkreis Groß-Gerau für Ekiz alles andere als eindeutig ist: „Vom reinen Tabellenstand geht Walldorf am Sonntag eindeutig als Favorit in das Spiel. Unser Anspruch ist aber natürlich ein anderer. Wir gehen mit breiter Brust in die Partie und die Punktesituation spielt für uns keine große Rolle. Wir fahren nach Walldorf und wollen natürlich gewinnen.“
Etwas entspannter als noch in den vergangenen Tagen präsentiert sich mittlerweile die Personallage an der Lettkaut. Während sich Offensivkraft Enis Bunjaki nach seiner auskurierten Verletzung inzwischen wieder voll im Mannschaftstraining befindet, scheinen sich auch die Grippeerkrankungen von Akgöz und Mumajesi langsam abzuschwächen, wenngleich das Lazarett mit den Langzeitverletzten Nopp, Pitas und Klein weiterhin groß bleibt.
Wen Trainer Lars Schmidt letztlich gegen kämpferisch starke Walldorfer auf den Platz schicken wird, werden die Fans dann am Sonntag sehen, wenn um 15 Uhr der Anpfiff auf dem Sportgelände an der Okrifteler Straße in Mörfelden-Walldorf ertönt. Der SC Hessen Dreieich berichtet wie immer live von der Partie über die Social Media-Plattformen Twitter, Instagram, Facebook und per Liveticker auf der vereinseigenen Homepage.
(tw)