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Reljic macht den Wahnsinn perfekt – SCHD holt Punkt in der letzten Sekunde

Aufholjagd in einer irren Schlussphase: Der SC Hessen Dreieich holt nach einem 0:2-Rückstand in der letzten Sekunde noch ein 2:2-Unentschieden gegen den KSV Hessen Kassel und bleibt die dritte Partie in Folge ungeschlagen. Den vielumjubelten Ausgleich für die Jungs vom Bürgeracker erzielte Reljic in der letzten Minute der Nachspielzeit, nachdem Allmeroth den SCHD in der 88. Minute durch ein Eigentor wieder herangebracht hatte.

Das Trainergespann um Lars Schmidt und Sven Kunisch vertraute zum Nachholspiel unter Flutlicht derselben Aufstellung, die bereits drei Tage zuvor einen 4:1-Auswärtssieg in Walldorf einfahren konnte und wurde nach erst fünf gespielten Minuten beinahe mit dem schnellen Führungstreffer für den SC Hessen belohnt. Nach einer Flanke von Filipovic versuchte es der in der Mitte eingelaufene Amiri mit einer Direktabnahme, die Kassel-Keeper Zunker mit einer starken Parade entschärfen konnte (5.).

Von dieser Großchance erholt, probierte es Kassel in der 17. Minute auf der Gegenseite, schoss in Person von Saglik allerdings über das Gehäuse des SCHD. Zwei Zeigerumdrehungen später jedoch lief es deutlich besser für die Nordhessen: Nach einem langen Ball auf die rechte Seite spielte sich Kassel mit zwei weiteren Querpässen vor das Tor von Koob und brauchte das Spielgerät in Person von Meha nur noch am Torwart vorbei in die Maschen zu schießen – 0:1 (19.). Dreieich blieb von dem Gegentreffer jedoch unberührt und hatte nach einem Abpraller plötzlich die Ausgleichschance von Reljic, der den Ball über das Tor schoss (22.). Auch in der nächsten Situation spielte der SC Hessen auf das nordhessische Tor: Alikhil tankte sich auf der linken Seite an die Sechzehnerkante durch, zog nach innen und wählte den Abschluss, welcher von der Kasseler Verteidigung allerdings abgeblockt werden konnte (27.).

Während sich Dreieich vor allem durch schnelle Gegenstöße nach Ballgewinn vor das Kasseler Tor spielte, vertraute der KSV in dieser Phase auf seine Standards, die beinahe zum 0:2 geführt hätten. Nach einer Kasseler Ecke rutschte Dreieich Keeper Koob der Ball aus den Handschuhen und wäre über die Torlinie getrudelt, wenn ihn Alikhil nicht in höchster Not aus der Gefahrenzone befördert hätte (35.). Doch nicht nur Kassel, auch der SCHD zeigte, dass er nach Standards gefährlich sein konnte: Nach einer Ecke stieg Dreieich-Verteidiger  Denis Talijan am Höchsten und versuchte es mit einem Kopfballaufsetzer, der jedoch in den Armen von Zunker landete (42.). Reljic setzte nur eine Zeigerumdrehung später dann den Schlusspunkt der ersten Hälfte als er sich mit einer schönen Einzelaktion durch die Kasseler Hintermannschaft spielte, sein Schuss allerdings für Kassels Zunker keine Probleme darstellte (43.). Somit blieb es beim 0:1 nach 45 gespielten Minuten.

Die zweite Hälfte begann wie die erste Halbzeit aufgehört hatte – mit einer Chance des SC Hessen. Opper hatte sich bis an die Grundlinie durchgetankt und spielte einen Pass in die Gefahrenzone, der von Zunker allerdings entschärft werden konnte (46.). Viele Flanken in die beiden Strafräume dominierten in den folgenden Minuten das offensive Bild beider Mannschaften, blieben aber stets ohne passenden Abnehmer. So musste ein Fernschuss wieder ein Raunen durch das Stadion bringen, doch Mehas Versuch aus 20 Metern war letztlich keine große Prüfung für Dreieich-Torwart Koob (61.). Auf der anderen Seite versuchte die Schmidt-Truppe erneut mit einer Hereingabe von Mladenovic zum Erfolg zu kommen, doch wieder war es Kassels Hintermannschaft, welche einem Erfolgserlebnis des SCHD einen Strich durch die Rechnung machte und die Kunststoffkugel vor dem einschussbereiten Lagator aus der Gefahrenzone spitzelte (64.).

Dreieich machte langsam hinten auf und Kassel kam zu schnellen Gegenstößen. Nachdem Schmeer in der 69. Minute noch an der Torgröße scheiterte, lief Mogge nur sieben Minuten später alleine auf den Kasten von Koob zu, scheiterte jedoch am starken Reflex des Dreieicher Schlussmannes (76.). Auch in der nachfolgenden Situation entscheidete der Dreieicher Torwart das Privatduell mit Kassels Mogge für sich, als er erneut in höchster Not vor dem einschussbereiten Offensivakteur rettete  (82.).

Ein Tor für Kassel bahnte sich in dieser Phase an und der Eindruck sollte bestätigt werden. Nach einem Pass in die Mitte tauchte Dawid plötzlich freistehend vor SCHD-Keeper Koob auf und brachte den Ball unter dem großen Jubel des Gästeblocks flach und abgeklärt im Dreieich-Tor unter (86.).

Das Spiel schien entschieden, doch Dreieich war nun hellwach und sorgte für eine dramatische Schlussphase. In der 88. Minute brachte Kassels Allmeroth eine Flanke von rechts unglücklich im eigenen Tor unter und ließ den SC Hessen wieder unverhofft verkürzen, ehe Reljic nach einem Abpraller von Zunker in der 90. Minute erneut jubelte, zuvor allerdings von Schiedsrichter Simon Wecht zurückgepfiffen wurde. Als Zunker nach einem Streker-Schuss in der zweiten Minute der Nachspielzeit parieren konnte, glaubten nur noch die wenigsten Fans an ein Dreieicher Erfolgserlebnis. Die ersten machten sich in der fünften Minute der Nachspielzeit bereits auf den Heimweg, da ließ Reljic den Sportpark mit der letzten Aktion doch noch jubeln. Mladenovics Ecke fand am langen Pfosten den Kopf des Kroaten, der das Spielgerät unhaltbar für Zunker mit dem Abpfiff in die Maschen wuchtete (90.+5).

Unter dem frenetischen Jubel der Spieler, Betreuer und Fans pfiff der Schiedsrichter die Partie nicht mehr an und bestätigte damit den späten last second-Punkt für den SCHD, der sich nicht aufgab, eine große Moral bewies und vor dem nächsten schweren Heimspiel gegen den SV Neuhof weiter an Selbstvertrauen tankte.

(tw)

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