Brass Group

Ein Sieg des Willens: SCHD gewinnt spät gegen den SC Waldgirmes

Am Dienstagabend empfingen die seit drei Spielen ungeschlagenen Dreieicher den Tabellenzehnten aus Waldgirmes. In einer munteren und gegen Ende von Spannung und Intensität fast nicht zu übertreffenden Partie setzte sich der SCHD kurz vor Ende noch mit 3:2 durch und behielt drei wichtige Punkte am Bürgeracker. Die Tore für Dreieich erzielten Amiri, Lagator und Burcu.

Im Vergleich zum Spiel gegen den SV Neuhof veränderte das Trainergespann um Lars Schmidt und Sven Kunisch die Startelf auf zwei Positionen: Für den verletzten Niko Opper und Fabian Pfeifer rotierten der wieder einsatzbereite Abassin Alikhil sowie Enis Bunjaki ins Team. Ansonsten sollte das Personal vom Wochenende dafür sorgen, dass erneut die drei Punkte im Sportpark bleiben.

Die Hausherren begannen engagiert und suchten zu Beginn der Partie oft das direkte Spiel in die Spitze, was jedoch auch den ein oder andere Ballverlust zur Folge hatte. Die Gäste aus Waldgirmes blieben zunächst passiv und versuchten nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte über schnelles Umschaltspiel gefährlich zu werden. Nach zehn Minuten beruhigte sich die Partie etwas und man setzte auf Seiten des SC Hessen Dreieich häufiger auf Ballstaffetten in den eigenen Reihen. Klare Torchancen blieben jedoch Mangelware, da es beiden Offensivreihen nicht gelang die Abwehrreihe des Gegners vor große Probleme zu stellen.

Es dauerte bis zur 22. Minute, als die 252 Zuschauer am Bürgeracker die erste ernstzunehmende Möglichkeit zu sehen bekamen, die direkt die Führung für die Männer vom Bürgeracker darstellte. Nach halbhoher Hereingabe von links durch den immer wieder mit aufgerückten Domagoj  Filipovic stand Zubayr Amiri am zweiten Pfosten goldrichtig und verwandelte die Kugel im Fallen zum 1:0 für die Gastgeber.

Ebenso schnell wie die Dreieicher Führung dann unmittelbar im Anschluss der zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende Ausgleich für den SC Waldgirmes: Nach Ecke von Max Schneider kam SCHD-Keeper Koob nicht optimal an Ball und lenkte diesen unglücklich ins eigene Gehäuse. Das 1:1 in der 26. Minute.

Die beiden Treffer schienen der Partie eine befreiende Wirkung zu verleihen, im Minutentakt ergaben sich nun Mitte des ersten Durchgangs Chancen auf beiden Seiten, darunter ein vermeintlicher Treffer von Reljic, der allerdings abseitsbedingt nicht zählte.

Es dauerte nicht lange, bis das Netz der Gäste erneut zappelte – und diesmal regelkonform. In der 33. Minute tauchte Lagator im Strafraum frei vor Waldgirmes-Torhüter Grutza auf und überlupfte diesen gekonnt zum 2:1 für den SC Hessen Dreieich.

Direkt im Anschluss dann fast der erneute Ausgleich, als Gästestürmer Koyuncu aus abseitsverdächtiger Stellung frei auf das Tor von Dreieichs Koob zulief, dieser blieb jedoch lange stehen und parierte den Abschluss.

In der Pause machte das Trainerteam des SCHD von ihrer ersten Wechseloption Gebrauch, Burcu kam für Torschütze Lagator ins Spiel.

Der zweite Durchgang begann aus Dreieicher Sicht alles andere als optimal: Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff hieß erneut der Torschütze Schneider, der wieder einen Treffer für die Gäste nach einer Standardsituation erzielte. Diesmal war Koob jedoch chancenlos: Einen Freistoß am Sechzehnmeterrand setzte Waldgirmes‘ Nummer 13 humorlos über die Mauer und zum 2:2 in die Maschen.

Die Stimmung wurde in den Folgeminuten hitziger, besonders nachdem Schiedsrichter Volker Höpp sich kurz nach dem Ausgleich gegen einen vermeintlichen Handelfmeter für die Hausherren entschied. Der emotionale Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten – und erneut stand der Unparteiische im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Handgemenge im Gästestrafraum und einer Auseinandersetzung zwischen SCW-Torhüter Grutza und Reljic sahen beide Beteiligten in Minute 58 die rote Karte.

Es folgten zahlreiche gefährliche Offensivaktionen des SCHD, die Gäste verteidigten aber in den Schlussminuten mit Mann und Maus, um den bis dato eher schmeichelhaften Zwischenstand zu verteidigen und eventuell nach Konter noch einmal gefährlich zu werden.

Die letzten Minuten der Begegnung boten Spannung und Intensität, die in Rot spielenden Dreieicher setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest und drückten auf den Siegtreffer.

In der Nachspielzeit erlöste der eingewechselte Burcu dann buchstäblich in letzter Sekunde Mannschaft und Fans mit dem 3:2. Sein Schuss aus rund 20 Metern rutschte Waldgirmes‘ eingewechseltem Ersatzkeeper Alpsoy durch die Finger ins Netz.

Unter dem Strich steht ein verdienter Sieg in einer turbulenten Partie für den SC Hessen Dreieich, der nun mit Tabellennachbar Hessel Kassel gleichziehen konnte. Als nächstes wartet auf die Männer vom Bürgeracker am Wochenende die nächste anspruchsvolle Partie in der Hessenliga, es geht auswärts zum SV Rot-Weiss Hadamar.

 

Stimmen zum Spiel:

Otmar Velte (SC Waldgirmes): „Für uns ist es natürlich einerseits bitter, wir hatten heute beide Hände an einem Punkt, bitter auch das Gegentor am Ende durch ein Missgeschick unseres Keepers, vor allem, weil er zuvor reinkam und klasse gehalten hat. Der SC Hessen Dreieich zählt aus meiner Sicht spielerisch und technisch zu den Top drei der Liga. Wir wollten über unser Umschaltspiel versuchen, erfolgreich zu sein. In der ersten Halbzeit hatten wir etwas Glück, ich denke, uns hat am Ende auch einfach die Kraft gefehlt. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, aber Dreieich ist der verdiente Sieger.“

Lars Schmidt (SC Hessen Dreieich): „Wir wollten geduldig sein, den Ball laufen lassen, das ist uns auch sehr gut gelungen. Auch im Zentrum sind uns nur sehr wenige Fehlpässe unterlaufen, wodurch wir das Umschaltspiel von Waldgirmes weitestgehend gut unterbinden konnten. Dennoch war der Gegner heute schwer zu bespielen, auch der Schiri war schwer zu bespielen. Für mich heute am Ende ein verdienter Sieg mit einem glücklichen dritten Tor, ich kann auch bei den beiden Keepern mitfühlen, die sonst sehr gut gehalten haben. Ich bin zufrieden mit der Moral der Truppe und wünsche Otmar und Waldgirmes alles Gute. Toni Reljic ist für uns ein Unterschiedsspieler und wir müssen jetzt abwarten, wie seine Strafe ausfallen wird.“

(mab)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert