Das Hessenliga-Wochenende ist gerade vorbei, da richtet sich der Blick beim SC Hessen Dreieich bereits auf das nächste wichtige Spiel. In der voraussichtlich letzten englischen Woche des Jahres gastieren die Jungs vom Bürgeracker am morgigen Dienstag, den 19. November um 19:30 Uhr zum Kreispokal-Viertelfinale beim Kreisoberligisten FC Germania Bieber und wollen mit einem Sieg die Hoffnung auf eine eventuelle Finalteilnahme aufrecht erhalten, wenngleich die personelle Lage beim Hessenligisten weiter angespannt bleibt.
Auf die 3:4-Niederlage folgte die passende Antwort. Für die Fans des SC Hessen Dreieich gab es am Freitagabend unter Flutlich im heimischen Hahn Air Sportpark wieder allen Grund zur Freude. Mit einer kämpferischen und konzentrierten Leistung schlugen die Jungs vom Bürgeracker den direkten Tabellennachbarn VfB Ginsheim mit 3:0 und setzten sich auf den sechsten Tabellenplatz. Kein Wunder also, dass die Stimmung in der Mannschaft aktuell besser kaum sein könnte: „Die Stimmung im Team ist natürlich positiv aufgrund des wieder gewonnenen Spieles. Das haben sich die Jungs auch verdient. Nach dem Friedberg-Spiel war uns allen bewusst, was wir da verbockt hatten und deswegen war von Montag an die Konzentration auf das Ginsheim-Spiel sehr hoch. Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten“, so Yüksel Ekiz, Teammanager des SCHD.
Trotz der berechtigten Freude haben die Verantwortlichen des SC Hessen angesichts der leicht angespannten Personallage ein leichtes Runzeln auf der Stirn. Nur drei Feldspieler saßen gegen den direkten Konkurrenten aus Ginsheim auf der Auswechselbank. Für Ekiz nicht die allerbeste Situation, wenngleich Jammern beim Hessenligisten keine Alternative darstellt: „Drei Feldspieler plus Torwart auf der Bank ist natürlich nicht optimal für das Trainerteam, das bei so einem Spiel natürlich auch reagieren oder umstellen müsste. Auch Fabian Pfeifer konnte die Woche über krankheitsbedingt kaum trainieren und stand trotzdem für den Notfall noch zur Verfügung. Wir fangen da aber jetzt nicht an zu jammern. Wir haben aktuell eine Verletztenmisere, die aber bei optimalem Verlauf zum Hanau-Spiel mit dem Einstieg von Denis Talijan wieder etwas abnehmen könnte. Uns ist alles andere als Angst und Bange, denn wir sehen von Woche zu Woche, dass auch die anderen Spieler voll da sind, sobald sie gebraucht werden. So hält sich die Spannung im Kader von selbst aufrecht. Wir hoffen natürlich dennoch, dass in den drei Wochen bis zur Winterpause keine weitere Verletzung mehr dazukommt. Die übrigen Spieler werden bis zum letzten Spiel weiter Gas geben und auch der eine oder andere Spieler aus der U19 könnte zumindest für das Pokalspiel am Dienstag eine Alternative sein.“
Die angespannte Personallage ist vor dem Pokalspiel also alles andere als eine Ausrede beim SCHD, der als Hessenligist drei Klassen höher spielt als der Kreisoberligist aus Bieber und somit seiner Favoritenrolle unbedingt gerecht werden will. Auch Ekiz nimmt die Mannschaft vor dem Spiel gegen die „Gelbhemden“ in die Pflicht, warnt aber gleichzeitig vor einem nicht zu unterschätzenden Gegner: „Wir sind im Pokal logischerweise Favorit, da wir als höherklassiger Verein diesen Status automatisch an- und einnehmen. Wir haben trotzdem Respekt vor dem Gegner, der sehr emotional und leidenschaftlich spielt. Mit Spielertrainer Khederzadeh haben sie einen sehr erfahrenen Mann in ihren Reihen und mit Osmanagic einen Spieler, der regelmäßig trifft. Dennoch müssen wir unserer Favoritenrolle gerecht werden, dürfen von der ersten Minute nichts anbrennen lassen und müssen es angehen wie in den Runden zuvor. Mit dem nötigen Respekt und der richtigen Einstellung soll es dann für das Halbfinale reichen.“
Helfen sollen dabei auch wieder gelungene Offensivaktionen und Tore der Jungs vom Bürgeracker, die seit der Verletzungen von Janis Häuser und Tino Lagator seit einigen Wochen ohne echten Mittelstürmer spielen und trotzdem mit elf Toren aus drei Ligaspielen in dieser Zeit eine der erfolgreichsten Offensivabteilung aufweisen. Auch Ekiz ist das nicht entgangen, der vor allem in den guten Trainingseinheiten einen Schlüssel in der Torgefahr sieht: „Ohne klassischen Mittelstürmer zu spielen ist natürlich nicht ideal, aber dass wir aktuell so erfolgreich sind, liegt vor allem an den Jungs. Tino Lagator und Janis Häuser sind in ihren Rollen nicht Eins-zu-Eins zu ersetzen, aber wir bleiben entspannt. Wir wussten von Anfang an, dass wir in der Offensive und auch in der Kette dahinter Torgefahr haben und mussten uns breiter aufstellen, damit sich die Tore nicht nur auf einen oder zwei Spieler verteilen. Diese Unberechenbarkeit gelingt uns aktuell sehr gut. Sowohl aus dem Mittelfeld als auch aus der Defensive können wir immer wieder Torgefahr nachlegen, was die Ergebnisse und die Torschützen in den Spielen zeigen. Das ist mit viel Arbeit und Training behaftet und kommt nicht von heute auf morgen. Ich hoffe, das hält weiter an und macht es weiter schwer sich auf uns einzustellen. Wir hoffen trotzdem, dass Janis (Häuser d. Red.) und Tino (Lagator d. Red.) so schnell wie möglich wieder dazukommen. Die letzten Spiele werden wir aber erfolgreich zu Ende bekommen. Die Jungs haben sich die Winterpause dann redlich verdient, ehe es mit neuer Kraft im neuen Jahr weitergeht.“
Wer auf der Sportanlage „Waldhofstraße“ beim morgigen Spiel von Anfang an auflaufen darf und ob vielleicht sogar der eine oder andere Spieler aus der U19 den Sprung in den Kader schafft, werden die Fans am morgigen Dienstag erfahren. Der Anpfiff in Offenbach-Bieber ertönt um 19:30 Uhr.
Der SC Hessen Dreieich berichtet live vom morgigen Spiel über die Social Media-Plattform Facebook, ehe nach Abpfiff eine Information des Spielausgangs auf den weiteren Kanälen des Hessenligisten erscheinen wird.
(tw)