Das Jahr 2019 war nicht immer leicht für Verantwortliche, Trainer, Spieler, Mitarbeiter und Fans des SC Hessen Dreieich. Nach dem bitteren Abstieg aus der Regionalliga-Südwest folgte auch in der Hessenliga zunächst mehr Schatten als Sonnenschein, doch nach der überwundenen Findungsphase der runderneuerten Schmidt-Truppe kam der SCHD-Express immer besser ins Rollen und rückt seinem Saisonziel in großen Schritten näher.
Auf die Horror-Rückrunde in der Regionalliga folgte der Abstieg. Zur Saison 2019/2020 sollte der aufstrebende Fußballverein von der Lettkaut wieder in der fünftklassigen Hessenliga um Punkte kämpfen. Mit einem neuen Trainerteam um Cheftrainer Lars Schmidt und Sven Kunisch sowie Athletiktrainer Erdo Arnitali sollte die Top5 der LOTTO Hessenliga angegriffen werden. Dazu kamen zahlreiche Neuzugänge, die rund um eine bestehende Achse aus den Spielern Denis Talijan, Niko Opper, Denis Streker, Zubayr Amiri, Abassin Alikhil, Toni Reljic, Danny Klein und Tino Lagator integriert werden sollten.
Ein schwieriges Unterfangen wartete also auf das Trainergespann, das die Vorfreude auf den Start der Hessenliga allerdings nicht schmälerte. Das erste Spiel der neuen Saison beim FV Bad Vilbel machten rund 70 Dreieicher Fans zum Heimspiel und sahen mit dem ersten Tor der neuen Saison ein wahres Kunststück. Aus rund 70 Metern sah Abwehrchef Talijan, den weit vor seinem Tor postierten Vilbeler Schlussmann, hielt aus der eigenen Hälfte drauf und platzierte seinen Kunstschuss über den Torwart hinweg unter dem Querbalken. Letztlich stand am Ende des Spiels ein verdienter 3:2-Sieg, der den ersten dreifachen Punktgewinn im Jahr 2019 bedeutete.
Die Laune beim Regionalliga-Absteiger war großartig, sollte sich in den folgenden Wochen allerdings schmälern. Nur ein Punkt gegen Aufsteiger Hanau resultierte aus den vier folgenden Spielen, weswegen der SCHD bis in die Abstiegsregion der Hessenliga durchgereicht wurde. So kam es, dass die Partien gegen den FSV Fernwald und den SV Steinbach zu wahren Endspielen wurden, die allerdings mit 3:1 im Hahn Air Sportpark gewonnen werden konnten. Die Laune bei Spielern und Trainerteam besserte sich aber dennoch nicht wirklich, folgten auf die siegreichen Partien schließlich Niederlagen beim FC Eddersheim sowie bei Viktoria Griesheim und das Pokal-Aus im Hessenpokal gegen den klassentieferen SV Adler Weidenhausen.
Aus diesen Gründen hatte das Umfeld des Hessenligisten nur wenig Hoffnung im nur 48 Stunden später folgenden Heimspiel gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter SG Barockstadt Fulda-Lehnerz etwas Zählbares im Sportpark zu behalten und erneut begann auch dieses Spiel denkbar ungünstig für die Schmidt-Elf. 19 Minuten waren gespielt, da waren die Jungs vom Bürgeracker bereits zu zehnt, als Mateusz Malkiewicz nach einem Foulspiel mit einer roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Doch statt einem Aufbäumen der SGB wurde diese Schlüsselszene zum Weckruf für die rot-weißen Dreieicher. Hinten leidenschaftlich und vorne eiskalt wurde am Bürgeracker nun der Gegner bearbeitet und nach Toren von Reljic und Lagator entgegen aller Erwartungen mit 1:2 wieder zurück nach Osthessen geschickt.
Das Spiel wurde zum Schlüsselspiel und Knotenlöser für die folgenden Wochen: Ein 4:1-Derbysieg bei RW Walldorf, ein Last-Second-2:2 nach 0:2-Rückstand gegen den KSV Hessen Kassel, ein souveränes 3:0 gegen den SV Neuhof, ein Last-Minute-Sieg gegen den SC Waldgirmes, ein 0:0 beim offensiv starken Rot-Weiß Hadamar sowie ein glanzvolles 4:0 gegen den Tabellenführer TSV Eintracht Stadtallendorf sollten folgen und ließen den SC Hessen in einem prall gefüllten Spätherbst-Programm Rang um Rang nach oben klettern.
Auch im Kreispokal sollte es stets für die nächste Runde reichen. Auf einen 8:1-Sieg beim VfB Offenbach folgte ein 9:0 im ersten Partnerduell der Vereinsgeschichte gegen die SG Götzenhain, ehe im Viertelfinale Germania Bieber knapp, aber verdient mit 3:2 besiegt werden konnte. Zu den Siegen folgten aber auch Wehrmutstropfen. Zahlreiche Verletzungen und rote Karten kosteten den übrig gebliebenen Spielern viel Kraft, weshalb sich das Auf und Ab der letzten Hinrundenspiele durchaus erklären ließe.
50 mitgereiste Fans verfolgten eine 3:4-Niederlage bei Türk Gücü Friedberg, ehe 380 Zuschauer eine Woche später den furiosen 3:0-Heimsieg gegen den VfB Ginsheim sahen. Niederlagen gegen Hanau und Baunatal ließen die Vorfreude auf die Winterpause weiter steigen, doch zum letzten Hinrundenspiel im nordhessischen Baunatal wurde sich mit einem knappen 1:0-Arbeitssieg nochmal anständig in die fußballfreie Zeit verabschiedet.
Zum Weihnachtsfest rangiert der SC Hessen Dreieich mit 33 Punkten auf einem sicheren siebten Tabellenplatz und hat mit einem Platz unter den ersten Fünf sein Saisonziel weiterhin fest im Blick.
Auf diesem Wege bedankt sich der SC Hessen Dreieich für die Unterstützung seiner Anhänger im Fußballjahr 2019 und wünscht den verletzten Spielern weiterhin gute Genesung.
(tw)