Seit Beginn der Spielzeit 2019/2020 geht es für unsere Fans, Betreuer, Trainer und Spieler wieder kreuz und quer durch Deutschlands schönstes Bundesland. Auf vielen idyllischen Sportanlagen und in geschichtsträchtigen Stadien geht es Woche um Woche für unsere Jungs vom Bürgeracker um eine erfolgreiche Punktejagd. Neben guter Stimmung und dem Stadionbier darf dabei selbstverständlich auch die obligatorische Stadionwurst nicht fehlen, die das eine oder andere Spiel zu einem besonderen Highlight machen kann. Wie bereits in der letzten Saison, haben wir auch in dieser Hinrunde wieder zahlreiche Eindrücke an den Wurstbuden der Oberligastandorte gesammelt und das kulinarische Angebot entsprechend auseinandergenommen. In Teil 3 von 3 starten wir mit dem gastronomischen Highlights von Türk Gücü Friedberg, vom 1. Hanauer FC 1893 sowie vom KSV Baunatal.
Von Tobias Weis
Türk Gücü Friedberg
Der Höhenflug unserer Jungs vom Bürgeracker hatte den Höhepunkt erreicht. Im ins Flutlicht getauchten Stadion des Hahn Air Sportparks konnten sich die Rot-Weißen einen auch in der Höhe verdienten 4:0-Achtungserfolg gegen Tabellenführer TSV Eintracht Stadtallendorf herausspielen, der die Vorfreude auf das anschließende Auswärtsspiel bei Türk Gücü Friedberg nochmals vergrößerte. Dass ich auf dem versteckten Kunstrasenplatz in Ober-Rosbach mit der Bratwurst wohl eher leer ausgehen würde, war mir bereits auf der Anreise klar gewesen. Allerdings freute ich mich auf die anderen gastronomischen Highlights, die das unter orientalischer Musik kochende Team von TGF zu bieten hatte. Während sich kurz nach meiner Ankunft die dunkel gebratene Rindswurst bereits das Prädikat „Bestanden“ abgeholt hatte, probierte ich das von allen gelobte „Köfte“ – eine Fleischfrikadelle im Brötchen mit Zwiebeln und Tomaten – das mit einer guten Bräune und schärfe daherkam und mich vollends überzeugte. Nicht ganz überzeugen konnte mich allerdings das Spiel unserer Jungs, die nach einem Freistoß-Kracher von Denis Talijan zwar verdient in Führung gingen, aber letztlich nach einigen Unkonzentriertheiten mit 3:4 den Kürzeren zogen. Gelohnt hatte sich der Ausflug in die Wetterau allerdings dennoch. Nun kann ich wenigstens sagen, das beste „Köfte“ der gesamten Hessenliga gegessen zu haben.
Die Spiele im Oktober waren zahlreich, was nicht nur an den sinkenden Kräften der Spieler, sondern auch an der immer länger werdenden Verletztenliste der Schmidt-Elf auszumachen war. So ging es mit nur 13 Feldspielern im Gepäck zur kurzen Auswärtsreise in die Gebrüder-Grimm-Stadt Hanau, in der Hessens ältester Fußballclub – 1. Hanauer FC 1893 – auf dem Ausweichplatz in Hanau-Steinheim zum Auswärtsspiel geladen hatte. Auf dem Kunstrasen türmte sich das Herbstlaub und zu allem Überfluss verletzte sich Abassin Alikhil beim Aufwärmen, sodass aus dem Feldspieler-Dreiergespann auf der Bank plötzlich nur noch ein Duo übriggeblieben war. Ausbaufähige Platzverhältnisse und eine immer größer werdende Personalnot und das noch vor Anpfiff, da musste eine Bratwurst her, die ich bereits in der Hessenliga-Relegation auf dem „Sportgelände an der Kastanienallee“ für gut befunden hatte. Am Wurststand angekommen, gab es angesichts des Ausweichstandortes allerdings erneut „nur“ eine Rindswurst für mich, die vorher aus dem Wasser geholt und auf dem Grill dunkel gebraten wurde. Dennoch zeigte die Rindswurst entgegen meines ersten Eindrucks eine solide Leistung ohne große Höhepunkte – ähnlich wie das Spiel. Der SC Hessen verlor nach Führung zur Pause letztlich verdient mit 1:3 und verblieb nach dem überzeugenden 3:0-Heimerfolg gegen Ginsheim in der Vorwoche auf dem siebten Tabellenplatz.
Zwei Stunden Autofahrt nach Nordhessen standen am 7. Dezember 2019 auf dem Programm. Die Hinrunde neigte sich dem Ende und hatte bei unseren Jungs letztlich sichtbar Spuren hinterlassen. Ein wahres Ergebnis-Auf-und-Ab sollte sich dem Ende neigen und angesichts der weiterhin angespannten Personalsituation und der Niederlage in der Vorwoche gegen den KSV aus Baunatal, waren die Erwartungen beim Auswärtsspiel im Parkstadion nicht allzu hoch. Erst 45 Minuten vor Anpfiff wurde das Stadion für die Fans geöffnet, was sicherlich daran lag, dass die grobe nordhessische Bratwurst erst zu diesem Zeitpunkt fertig geworden war. In einem etwas trockenen Brötchen kam der nordhessische Leckerbissen sehr würzig daher und wusste geschmacklich zu überzeugen. Auch die mir mittlerweile gut bekannte Rindswurst und die nicht zum Standardrepertoire gehörende Portion Pommes ließen sich im Baunataler Parkstadion probieren. Gastronomisch war der Abstecher in den Norden unseres Bundeslandes also jeden Kilometer wert, doch auch das Spiel sollte nicht enttäuschen. Trotz drückender Überlegenheit des KSV gelang es den Jungs vom Bürgeracker die Null zu halten und vorne mit der einzigen, wirklich gefährlichen Aktion in Person von Bunjaki zuzuschlagen. Ein 1:0 der eher dreckigen Sorte sollte über die Zeit gerettet werden, doch angesichts eines ähnlich verlaufenden Spiels in der Vorwoche sollte dieses Ergebnis in Ordnung gehen.
Die Herbstmeisterschaft in der inoffiziellen SCHD-Bratwurst-Tabelle sicherten sich mit dem VfB Ginsheim und dem FC Eddersheim gleich zwei Vereine aus dem Rhein-Main-Gebiet. Die gastgebenden Vereine der Rückrunde müssen sich also ordentlich anstrengen, um die beiden genannten Clubs noch von ihrer Spitzenposition verdrängen zu können. Ich freue mich drauf!
Wie kann man sonst das Thema kulinarische Leckerbissen und Fußball besser verbindend
beschreiben?
Das kann nur unser TW.!!!
Bestimmt könnte er auch eine Serie über
Fußball und das Liebesleben der auf Hessenliga-
heimischen Ameisen in mehreren Folgen schreiben.
Einfach nur herzlich!!!
Natürlich sind hier „Hessenligaplätze“ gemeint.
(Schreibfehler)